Interessante Streckenkonstruktionen: Unterschied zwischen den Versionen

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(Konkretisierung Sollverhalten Hp2)
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Hier werden Stellen im Zusi-Netz gesammelt, die Doku-Rezepte kreativ erweitern oder Konstruktionen verwenden, die so nicht in der Doku stehen.
== Gleis mit mehreren Gruppenausfahrsignalen ==
In Kapitel 5.3.1.11.6.8 der Doku wird beschrieben, wie man Gruppenausfahrsignale mittels Signalkoppelungen baut. In Kassel Rbf wird diese Lösung auf Gleise mit ''mehreren'' Gruppenausfahrsignalen (Signale L und K) erweitert.
[[Datei:Kassel Rbf Skizze mehrere Gruppenausfahrsignale.png]]
Betrachtet man zunächst nur die Signale Ls 101 I und L sowie in den Matrizen nur die Zeilen 0 und 1, so ergibt sich die Situation aus der Dokumentation: Signal L wird immer auf dieselbe Zeile geschaltet wie Signal Ls 101 I und es gilt:
* '''Zeile 0:''' keine Fahrstraße gestellt
* '''Zeile 1:''' Fahrstraße (über Signal L) gestellt
Um das Signal K ebenfalls anzusteuern, wird in allen Matrizen eine dritte Zeile (Zeile 2) eingefügt. Über die unterschiedlichen Signalgeschwindigkeiten 40 und 41 km/h wird sichergestellt, dass Zeile 1 bei Fahrt über Signal L, Zeile 2 bei Fahrt über Signal K eingestellt wird.
Signal K wird jetzt an Signal L gekoppelt. Somit werden die Signale Ls 101 I, L und K immer auf dieselbe Zeile gestellt und es gilt:
* '''Zeile 0:''' kein Fahrstraße gestellt
* '''Zeile 1:''' Fahrstraße über Signal L gestellt
* '''Zeile 2:''' Fahrstraße über Signal K gestellt
Da beim Einstellen einer Fahrstraße über Signal L immer Signal K mitgestellt wird und umgekehrt, muss Signal K beim Einstellen der zweiten Zeile Halt zeigen, ebenso muss Signal L beim Einstellen der dritten Zeile Halt zeigen.
== Fahrwegabhängige Unterdrückung der LZB-Aufnahme ==
In einfach gelagerten Fällen (keine Modulgrenze zwischen LZB-Anfang und der fahrwegbestimmenden Weiche, keine Notwendigkeit mehrere Gleise abzuarbeiten) kann mit "Signal in Fahrstraße verknüpfen" gearbeitet werden. Beispiel: Göttingen Pbf Gleis 6 und 7 Richtung Abzw Siekweg (SFS) / Abzw Grone. Aufgabe: Züge in Richtung Siekweg sollen bei Streckenelement 1449 in die LZB aufgenommen werden, Züge in Richtung Grone sollen nicht aufgenommen werden. Die Lösung funktioniert analog zum Schaltfall "Vorsignal mit Dunkelschaltung" aus der Doku (5.3.1.11.6.4): Das LZB-Anfang-Ereignis wird in ein Hilfssignal mit zwei Hsig-Zeilen verlegt. Zeile 0 enthält das Anfangs-Ereignis, hat aber das Häkchen "Zugfahrt" nicht gesetzt. Diese Zeile wird angesteuert, indem im Fahrweg nach Siekweg das Ereignis "Signal in Fahrstraße verknüpfen" mit Referenz auf die Zeile 0 des Hilfssignals platziert wird. Für den Fahrweg nach Grone greift dagegen Zeile 1 des Hilfssignals, die keinen LZB-Anfang auslöst, aber das Häkchen "Zugfahrt" gesetzt hat und deshalb ohne weitere Maßnahmen bei der Fahrstraßenerzeugung standardmäßig für alle sonstigen Fahrwege gewählt wird.
Bei komplizierteren Fällen mit Modulgrenzen oder wenn-dann-Beziehungen bietet sich eine Lösung analog [[#Erweiterte richtungsabhängige Signalisierung mit Richtungsanzeiger am Hilfssignal|Erweiterte richtungsabhängige Signalisierung mit Richtungsanzeiger am Hilfssignal]] an (Details siehe dort). Ausgeführtes Beispiel: Die LZB-Aufnahme aus mehreren Gleisen zwischen Lehrte West und Ost.
== Vorsignal fahrwegabhängig mit oder ohne Zusatzlicht ==
Beispiel: Kassel Rbf 184v soll Richtung Obervellmar kein Zusatzlicht zeigen, Richtung Niedervellmar dagegen schon. Statt mit "Signal in Fahrstraße verknüpfen" herumzutricksen, wird das Zusatzlicht einfach als Richtungsanzeiger eingebunden: Im Ast nach Niedervellmar liegt ein Ereignis "Richtungsanzeiger-Ziel: H" (das man für das ebenfalls vorhandene alleinstehende Zs 2 eh braucht). In der ersten Zeile des Signals 184v liegt ein Ereignis "Richtungsanzeiger-Ziel" mit Buchstabe H und als Signalbegriff-Nummer die Nummer des Zusatzsignals, wie in der Doku (5.3.1.11.6.3) beschrieben.
== Halbregelabstand ==
== Halbregelabstand ==
=== Hintergrund ===
=== Hintergrund ===
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Beim Einstellen der Fahrstraße R13->N3 signalisiert R13 jetzt allerdings auch -2 km/h und wird damit für die Vorsignalstellung ignoriert -- Zusi findet damit kein passendes Hauptsignal und stellt das Vorsignal nicht. Damit Zusi hier zufrieden ist, bekommt Signal N3 noch eine zusätzliche Zeile mit Geschwindigkeit -999 (Zielsignal schalten). Damit wird es als passendes Hauptsignal erkannt und An3 wird auf die für diese Fahrstraße vorgesehene Spalte (Geschwindigkeit -1) gestellt.
Beim Einstellen der Fahrstraße R13->N3 signalisiert R13 jetzt allerdings auch -2 km/h und wird damit für die Vorsignalstellung ignoriert -- Zusi findet damit kein passendes Hauptsignal und stellt das Vorsignal nicht. Damit Zusi hier zufrieden ist, bekommt Signal N3 noch eine zusätzliche Zeile mit Geschwindigkeit -999 (Zielsignal schalten). Damit wird es als passendes Hauptsignal erkannt und An3 wird auf die für diese Fahrstraße vorgesehene Spalte (Geschwindigkeit -1) gestellt.
== Erweiterte richtungsabhängige Signalisierung mit Richtungsanzeiger am Hilfssignal ==
Die Richtungsanzeiger-Funktionalität von Zusi kann nicht beliebige Signalbegriffe erzeugen, sondern nur solche der Form "Grundsignalbegriff + zusätzliche Signalbegriffe". Mittels eines Hilfssignals lassen sich trotzdem fast beliebige richtungsabhängige Signalisierungen erzeugen. Angewendet in Kassel Rbf an Signal 184v.
[[Datei:Kassel Rbf Skizze 184v.png]]
In den blauen Fahrstraßen darf das Signal 184v nicht verknüpft werden, in der grünen soll es Kennlicht zeigen und in der orangenen Vr0. Mit dem Ereignis "Signal in Fahrstraße verknüpfen" kommt man hier also nicht weiter, da über jedes Streckenelement mindestens zwei Fahrstraßen verlaufen, für die das Signal unterschiedlich geschaltet werden soll.
Stattdessen wird in der Überleitung (Element 551) ein Hilfssignal eingebaut, das als Signalbegriffe zwei leere Einträge enthält. Per Richtungsanzeiger-Ziel "W" und "G" wird je nach Fahrweg Zeile 1 bzw. Zeile 2 geschaltet. Dieses Hilfssignal koppelt 184v per Signalkoppelung an, sodass dort ebenfalls fahrwegabhängig Zeile 1 bzw. 2 geschaltet wird. In Zeile 1 zeigt das Signal Vr0, in Zeile 2 Kennlicht.
== Fahrwegabhängige Stilllegung der Vorsignalfunktion ==
Situation: Das Startsignal einer Fahrstraße hat für einige Fahrwege Vorsignalfunktion, und für andere nicht. Das folgende Rezept zur Stillsetzung der Vorsignalfunktion in einem Fahrweg wurde für Ks-Signale entwickelt: Man dupliziert im Zielsignal die Hsig-Zeile für 0 km/h und gibt ihr die Hsig-Geschwindigkeit -999. Zwischen Startsignal und Zielsignal kommt ein "Vorher keine Vorsignalverknüpfung". Irgendwo in den Fahrweg kommt "Vorsignal in Fahrstraße verknüpfen" mit der Referenznummer des Startsignals und dem Verweis auf die gewünschte Vsig-Spalte (bei Ks-Signalen Spalte 0). Wenn man mehrere Startsignale ausrüsten will, muss man die Ereignisse "Vorsignal in Fahrstraße verknüpfen" jeweils in ein eigenes Streckenelement packen, da Zusi nur ein solches Ereignis pro Streckenelement-Ende verarbeiten kann. Wenn das Zielsignal in einem Nachbarmodul liegt, müssen die Fahrstraßen mit fahrstr_gen erzeugt werden, da die Fahrstraßenerzeugung des 3D-Editors nicht modulübergreifend mit Hsig-Zeilen -999 umgehen kann.
Es gibt alternative Lösungswege (zum Beispiel fahrwegabhängig um 1 km/h abweichende Signalgeschwindigkeiten), die aber wesentlich umfangreichere Eingriffe in die Signalmatrizen erfordern.
== PZB-Absicherung von Stumpfgleiseinfahrten nach Art der Reichsbahn ==
Anders als in Westdeutschland darf im ehemaligen Reichsbahnland bis heute mit 40 km/h in Stumpfgleise eingefahren werden. Die Absicherung erfolgt durch einen 6 Meter hinter dem Hauptsignal liegenden 500-Hz-Magneten. Der 500-Hz-Magnet des Hauptsignals liegt 260 m (anstatt der gewöhnlichen 250 m) vor dem Hauptsignal, damit eine restriktive 500-Hz-Überwachung auf jeden Fall vor Einfahrt in das Stumpfgleis beendet ist.
In der Zusi-Umsetzung (für Situationen in denen ab dem Hauptsignal sowohl Stumpfgleise als auch durchgehende Gleise erreicht werden können) wird der 6 Meter hinter dem Signal liegende Magnet der Einfachheit halber nicht ins Hauptsignal integriert, sondern ist ein separates Signal mit gegenüber normalen 500-Hz-Magneten modifizierter Matrix: Nur eine Vsig-Spalte (Geschwindigkeit -1), zwei Hauptsignalzeilen ohne Zugfahrt-Häkchen. In der zweiten Zeile wird das 500-Hz-Ereignis hinterlegt. Die Ansteuerung erfolgt als Koppelsignal eines richtungsabhängigen Schaltsignals analog [[#Erweiterte richtungsabhängige Signalisierung mit Richtungsanzeiger am Hilfssignal|Erweiterte richtungsabhängige Signalisierung mit Richtungsanzeiger am Hilfssignal]]. Hierfür hinterlegt man in den Stumpfgleisen ein Ereignis "Richtungsanzeiger-Ziel" mit dem Text "Zs13". Dieses Ereignis dient gleichzeitig zur Ansteuerung des Zs 13 am Hauptsignal. Die Ks-Signale aus dem Signalassistenten sind entsprechend vorbereitet. Es ist wahlweise ein separater Leuchtkasten für das Zs 13 möglich, oder ein in den Leuchtkasten eines Zs 2v zusätzlich integriertes Zs 13.

Version vom 30. Januar 2022, 20:34 Uhr

Hier werden Stellen im Zusi-Netz gesammelt, die Doku-Rezepte kreativ erweitern oder Konstruktionen verwenden, die so nicht in der Doku stehen.

Gleis mit mehreren Gruppenausfahrsignalen

In Kapitel 5.3.1.11.6.8 der Doku wird beschrieben, wie man Gruppenausfahrsignale mittels Signalkoppelungen baut. In Kassel Rbf wird diese Lösung auf Gleise mit mehreren Gruppenausfahrsignalen (Signale L und K) erweitert.

Kassel Rbf Skizze mehrere Gruppenausfahrsignale.png

Betrachtet man zunächst nur die Signale Ls 101 I und L sowie in den Matrizen nur die Zeilen 0 und 1, so ergibt sich die Situation aus der Dokumentation: Signal L wird immer auf dieselbe Zeile geschaltet wie Signal Ls 101 I und es gilt:

  • Zeile 0: keine Fahrstraße gestellt
  • Zeile 1: Fahrstraße (über Signal L) gestellt

Um das Signal K ebenfalls anzusteuern, wird in allen Matrizen eine dritte Zeile (Zeile 2) eingefügt. Über die unterschiedlichen Signalgeschwindigkeiten 40 und 41 km/h wird sichergestellt, dass Zeile 1 bei Fahrt über Signal L, Zeile 2 bei Fahrt über Signal K eingestellt wird.

Signal K wird jetzt an Signal L gekoppelt. Somit werden die Signale Ls 101 I, L und K immer auf dieselbe Zeile gestellt und es gilt:

  • Zeile 0: kein Fahrstraße gestellt
  • Zeile 1: Fahrstraße über Signal L gestellt
  • Zeile 2: Fahrstraße über Signal K gestellt

Da beim Einstellen einer Fahrstraße über Signal L immer Signal K mitgestellt wird und umgekehrt, muss Signal K beim Einstellen der zweiten Zeile Halt zeigen, ebenso muss Signal L beim Einstellen der dritten Zeile Halt zeigen.

Fahrwegabhängige Unterdrückung der LZB-Aufnahme

In einfach gelagerten Fällen (keine Modulgrenze zwischen LZB-Anfang und der fahrwegbestimmenden Weiche, keine Notwendigkeit mehrere Gleise abzuarbeiten) kann mit "Signal in Fahrstraße verknüpfen" gearbeitet werden. Beispiel: Göttingen Pbf Gleis 6 und 7 Richtung Abzw Siekweg (SFS) / Abzw Grone. Aufgabe: Züge in Richtung Siekweg sollen bei Streckenelement 1449 in die LZB aufgenommen werden, Züge in Richtung Grone sollen nicht aufgenommen werden. Die Lösung funktioniert analog zum Schaltfall "Vorsignal mit Dunkelschaltung" aus der Doku (5.3.1.11.6.4): Das LZB-Anfang-Ereignis wird in ein Hilfssignal mit zwei Hsig-Zeilen verlegt. Zeile 0 enthält das Anfangs-Ereignis, hat aber das Häkchen "Zugfahrt" nicht gesetzt. Diese Zeile wird angesteuert, indem im Fahrweg nach Siekweg das Ereignis "Signal in Fahrstraße verknüpfen" mit Referenz auf die Zeile 0 des Hilfssignals platziert wird. Für den Fahrweg nach Grone greift dagegen Zeile 1 des Hilfssignals, die keinen LZB-Anfang auslöst, aber das Häkchen "Zugfahrt" gesetzt hat und deshalb ohne weitere Maßnahmen bei der Fahrstraßenerzeugung standardmäßig für alle sonstigen Fahrwege gewählt wird.

Bei komplizierteren Fällen mit Modulgrenzen oder wenn-dann-Beziehungen bietet sich eine Lösung analog Erweiterte richtungsabhängige Signalisierung mit Richtungsanzeiger am Hilfssignal an (Details siehe dort). Ausgeführtes Beispiel: Die LZB-Aufnahme aus mehreren Gleisen zwischen Lehrte West und Ost.

Vorsignal fahrwegabhängig mit oder ohne Zusatzlicht

Beispiel: Kassel Rbf 184v soll Richtung Obervellmar kein Zusatzlicht zeigen, Richtung Niedervellmar dagegen schon. Statt mit "Signal in Fahrstraße verknüpfen" herumzutricksen, wird das Zusatzlicht einfach als Richtungsanzeiger eingebunden: Im Ast nach Niedervellmar liegt ein Ereignis "Richtungsanzeiger-Ziel: H" (das man für das ebenfalls vorhandene alleinstehende Zs 2 eh braucht). In der ersten Zeile des Signals 184v liegt ein Ereignis "Richtungsanzeiger-Ziel" mit Buchstabe H und als Signalbegriff-Nummer die Nummer des Zusatzsignals, wie in der Doku (5.3.1.11.6.3) beschrieben.

Halbregelabstand

Hintergrund

Halbregelabstand ist eine Technik der Bundesbahn, bei der mit Hilfe von Kennlichtern der Signalabstand auf 500 m verkürzt werden kann. Er kann zur Kapazitätssteigerung oder wegen verkürztem Signalabstand innerhalb von Weichenstraßen verwendet werden. Allgemeines zum Halbregelabstand findet sich bei Wikipedia.

Im Regelfall kann man Halbregelabstand daran erkennen, dass man im Vorlauf ein Hauptsignal hat, dass nur Hp1 oder Kennlicht anzeigen kann. Dieses Signal nennt man Halbregelabstands-Ankündigungssignal (AKS).

Hinweise zum Aufbau der AKS und der Verwendung der Kennlichter finden sich unter Signals\Deutschland\Signalordnung_1959_DB\Lichtsignale_Einheitsbauform_69\HalbregelAks69-Verwendung.txt

Beispiel

Im nachfolgenden wird als Beispiel die Skizze aus dem Wikipedia-Artikel umgesetzt.

Die prominentensten Realisierungen im Zusi-Bestand sind Warburg und Augsburg. Als Anschauungsobjekt sind die Namen der entsprechenden Signale dort ergänzt.

Wikipedia Signal 1 Signal 3 Signal AN Signal 5 Signal 7 Signal 9
Abstand   1000 m 500 m 500 m 500 m 500 m 1000 m
Warburg -/- A An3 R13 N3/N4 -/-
Augsburg -/- G680 At670 V677 T670

Umsetzung ab Simulator 3.1.2.3 / 3D-Editor 3.1.2.3

Ab Version 3.1.2.3 beherrschen Simulator und 3D-Editor Hochsignalisierung. Mit diesem Feature lassen sich Halbregelabstands-Strecken umsetzen.

Die Signalmatrizen in Zusi ergeben sich unmittelbar aus den möglichen Signalstellungen in der Skizze, wenn man bedenkt, dass ein Signal in Zusi folgende Geschwindigkeiten signalisiert: Halt: v=0, Streckengeschwindigkeit: v=-1, Kennlicht: v=-2.

Signal 1

Ein normales H/V-Signal ohne Besonderheiten. Wenn das folgende Signal auf Fahrt steht, zeigt es "Fahrt erwarten", sonst "Halt erwarten".

0 -1
Zugfahrt, Geschwindigkeit -1 v=-1, Hp 1 + Vr 0 v=-1, Hp 1 + Vr 1
Zugfahrt, Geschwindigkeit 0 v=0, Hp 0

Signal 3

kann zwei verschiedene Fahrtbegriffe zeigen:

  • Hp 1 + Vr 0, wenn das nachfolgende (technische) Hauptsignal (Signal 5) Halt (v=0) zeigt
  • Hp 1 + Vr 1 + Zusatzlicht, wenn das nachfolgende Hauptsignal (Signal 5) Fahrt (v=-1) oder Kennlicht (v=-2) zeigt.
  • Hp 1 + Vr 2, wenn das nachfolgende Hauptsignal (Signal 5) Hp2 (v=40) zeigt.
0 -2 -1
Zugfahrt, Geschwindigkeit -1 v=-1, Hp 1 + Vr 0 v=-1, Hp 1 + Vr 1 + Zusatzlicht v=-1, Hp 1 + Vr 1 + Zusatzlicht
Zugfahrt, Geschwindigkeit 0 v=0, Hp 0

Signal AN

ist ein reines Vorsignal (da es nicht "Halt" signalisieren kann) und kann drei Begriffe zeigen:

  • Kennlicht + Vr 0 + Zusatzlicht, wenn das nachfolgende Hauptsignal Halt (v=0) zeigt.
  • Hp 1 + Vr 0, wenn das übernächste Hauptsignal Halt zeigt, wenn also das nachfolgende Hauptsignal Kennlicht (v=-2) zeigt.
  • Hp 1 + Vr 1 + Zusatzlicht, wenn das nachfolgende Hauptsignal Fahrt (v=-1) zeigt.
  • Kennlicht + Vr 2 + Zusatzlicht, wenn das nachfolgende Hauptsignal Hp2 (v=40) zeigt.
  • Hp 1 + Vr 2, wenn das übernächste Hauptsignal Hp2 zeigt, wenn also das nachfolgende Hauptsignal Kennlicht (v=-2) zeigt.
0 -2 -1
Zugfahrt, Geschwindigkeit -1 v=-2, Kennlicht + Vr 0 + Zusatzlicht v=-1, Hp 1 + Vr 0 v=-1, Hp 1 + Vr 1 + Zusatzlicht

Signal 5, 7, ...

können die gleichen Signalbegriffe zeigen wie AN und können zusätzlich "Halt" zeigen. Außerdem können sie von einem Fahrtbegriff (v=-2) auf einen höheren (v=-1) wechseln, daher muss das Kontrollkästchen "Hochsignalisierung" aktiviert werden.

0 -2 -1
Zugfahrt, Geschwindigkeit -1 v=-2, Kennlicht + Vr 0 + Zusatzlicht v=-1, Hp 1 + Vr 0 v=-1, Hp 1 + Vr 1 + Zusatzlicht
Zugfahrt, Geschwindigkeit 0 v=0, Hp 0
Zugfahrt, Geschwindigkeit -999 v=0, Hp 0

Die zusätzliche Zeile mit Geschwindigkeit -999 dient dazu, dass der Simulator beim Stellen der Vorsignale ein zugehöriges Hauptsignal findet.

Ende der Halbregelabstands-Strecke (hier: Signal 9):

Das letzte Signal der Halbregelabstands-Strecke steht im Regelabstand vor dem darauffolgenden Signal. Es ist also ein normales Hauptsignal ohne Kennlicht und mit den gleichen Signalbegriffen wie Signal 1. Das Kontrollkästchen "Hochsignalisierung" bei Signal 11 wird nicht angekreuzt. Es braucht aber eine Zeile für Geschwindigkeit -999.

0 -1
Zugfahrt, Geschwindigkeit -1 v=-1, Hp 1 + Vr 0 v=-1, Hp 1 + Vr 1
Zugfahrt, Geschwindigkeit 0 v=0, Hp 0
Zugfahrt, Geschwindigkeit -999 v=0, Hp 0

Da dieses Signal kein Kennlicht zeigen kann, kann die Spalte für Vorsignal-Geschwindigkeit -2 beim vorletzten Signal entfallen.

Andere Signalbegriffe als Hp 1

Der Einfachheit halber wurde oben angenommen, dass als einziger Fahrtbegriff Hp 1 gezeigt werden kann. Bei anderen Geschwindigkeiten, z.B. 40 km/h bei abzweigenden Weichen, werden die Spalten und Zeilen für Geschwindigkeit -1 angepasst oder kopiert.

Alte Lösung in Warburg (bis 3D-Editor 3.1.2.1)

Mit dieser Lösung ließen sich nur Lösungen umsetzen, die bis Signal 7 (Ende des Halbregelabstands an Signal 7) gehen. Längere Halbregelabstands-Strecken ließen sich mit dieser Technik nicht umsetzen.

Beim Halbregelabstand hängt die Signalstellung nicht nur vom nächsten, sondern auch vom übernächsten Hauptsignal ab. Das betrifft hier nur das Signal An3, das zusitechnisch ein reines Vorsignal ist. Dessen Signalmatrix müsste eigentlich wie folgt aussehen:

0 60 -1
Kennlicht + Vr 0 + Zusatzlicht Kennlicht + Vr 2 + Zusatzlicht Hp 1 + Vr 0, wenn Signal N3 Halt zeigt
Hp 1 + Vr 1 + Zusatzlicht, wenn Signal N3 Fahrt zeigt

Die letzte Spalte lässt sich also nicht direkt umsetzen. Stattdessen verlegt man das Signalbild mit Vr 1 in eine vierte Spalte, die per "Vorsignal in Fahrstraße verknüpfen" angesteuert wird, wenn Signal N3 Fahrt zeigt. Dieses Ereignis liegt hinter dem Signal N3 (genauer gesagt hinter der Überleitung ins Gegengleis -- damit erfolgt keine Vorsignalverknüpfung, wenn es von N3 per Ersatzsignal ins Gegengleis geht). Die Signalmatrix von An3 sieht jetzt so aus:

0 60 -1 (per Ereignis angesteuert)
Kennlicht + Vr 0 + Zusatzlicht Kennlicht + Vr 2 + Zusatzlicht Hp 1 + Vr 0 Hp 1 + Vr 1 + Zusatzlicht

Es bleibt das Problem, Zusi dazu zu bringen, die Vorsignalstellung vom übernächsten Hauptsignal (N3) abzugreifen statt vom nächsten (R13). Das wird erreicht, indem man R13 bei Fahrtstellung die Geschwindigkeit -2 statt -1 signalisieren lässt. Diese Geschwindigkeit signalisiert Zusi "Dieses Signal zeigt Kennlicht, bitte für Vorsignalstellung ignorieren".

Beim Einstellen der Fahrstraße R13->N3 signalisiert R13 jetzt allerdings auch -2 km/h und wird damit für die Vorsignalstellung ignoriert -- Zusi findet damit kein passendes Hauptsignal und stellt das Vorsignal nicht. Damit Zusi hier zufrieden ist, bekommt Signal N3 noch eine zusätzliche Zeile mit Geschwindigkeit -999 (Zielsignal schalten). Damit wird es als passendes Hauptsignal erkannt und An3 wird auf die für diese Fahrstraße vorgesehene Spalte (Geschwindigkeit -1) gestellt.

Erweiterte richtungsabhängige Signalisierung mit Richtungsanzeiger am Hilfssignal

Die Richtungsanzeiger-Funktionalität von Zusi kann nicht beliebige Signalbegriffe erzeugen, sondern nur solche der Form "Grundsignalbegriff + zusätzliche Signalbegriffe". Mittels eines Hilfssignals lassen sich trotzdem fast beliebige richtungsabhängige Signalisierungen erzeugen. Angewendet in Kassel Rbf an Signal 184v.

Kassel Rbf Skizze 184v.png

In den blauen Fahrstraßen darf das Signal 184v nicht verknüpft werden, in der grünen soll es Kennlicht zeigen und in der orangenen Vr0. Mit dem Ereignis "Signal in Fahrstraße verknüpfen" kommt man hier also nicht weiter, da über jedes Streckenelement mindestens zwei Fahrstraßen verlaufen, für die das Signal unterschiedlich geschaltet werden soll.

Stattdessen wird in der Überleitung (Element 551) ein Hilfssignal eingebaut, das als Signalbegriffe zwei leere Einträge enthält. Per Richtungsanzeiger-Ziel "W" und "G" wird je nach Fahrweg Zeile 1 bzw. Zeile 2 geschaltet. Dieses Hilfssignal koppelt 184v per Signalkoppelung an, sodass dort ebenfalls fahrwegabhängig Zeile 1 bzw. 2 geschaltet wird. In Zeile 1 zeigt das Signal Vr0, in Zeile 2 Kennlicht.

Fahrwegabhängige Stilllegung der Vorsignalfunktion

Situation: Das Startsignal einer Fahrstraße hat für einige Fahrwege Vorsignalfunktion, und für andere nicht. Das folgende Rezept zur Stillsetzung der Vorsignalfunktion in einem Fahrweg wurde für Ks-Signale entwickelt: Man dupliziert im Zielsignal die Hsig-Zeile für 0 km/h und gibt ihr die Hsig-Geschwindigkeit -999. Zwischen Startsignal und Zielsignal kommt ein "Vorher keine Vorsignalverknüpfung". Irgendwo in den Fahrweg kommt "Vorsignal in Fahrstraße verknüpfen" mit der Referenznummer des Startsignals und dem Verweis auf die gewünschte Vsig-Spalte (bei Ks-Signalen Spalte 0). Wenn man mehrere Startsignale ausrüsten will, muss man die Ereignisse "Vorsignal in Fahrstraße verknüpfen" jeweils in ein eigenes Streckenelement packen, da Zusi nur ein solches Ereignis pro Streckenelement-Ende verarbeiten kann. Wenn das Zielsignal in einem Nachbarmodul liegt, müssen die Fahrstraßen mit fahrstr_gen erzeugt werden, da die Fahrstraßenerzeugung des 3D-Editors nicht modulübergreifend mit Hsig-Zeilen -999 umgehen kann.

Es gibt alternative Lösungswege (zum Beispiel fahrwegabhängig um 1 km/h abweichende Signalgeschwindigkeiten), die aber wesentlich umfangreichere Eingriffe in die Signalmatrizen erfordern.

PZB-Absicherung von Stumpfgleiseinfahrten nach Art der Reichsbahn

Anders als in Westdeutschland darf im ehemaligen Reichsbahnland bis heute mit 40 km/h in Stumpfgleise eingefahren werden. Die Absicherung erfolgt durch einen 6 Meter hinter dem Hauptsignal liegenden 500-Hz-Magneten. Der 500-Hz-Magnet des Hauptsignals liegt 260 m (anstatt der gewöhnlichen 250 m) vor dem Hauptsignal, damit eine restriktive 500-Hz-Überwachung auf jeden Fall vor Einfahrt in das Stumpfgleis beendet ist. In der Zusi-Umsetzung (für Situationen in denen ab dem Hauptsignal sowohl Stumpfgleise als auch durchgehende Gleise erreicht werden können) wird der 6 Meter hinter dem Signal liegende Magnet der Einfachheit halber nicht ins Hauptsignal integriert, sondern ist ein separates Signal mit gegenüber normalen 500-Hz-Magneten modifizierter Matrix: Nur eine Vsig-Spalte (Geschwindigkeit -1), zwei Hauptsignalzeilen ohne Zugfahrt-Häkchen. In der zweiten Zeile wird das 500-Hz-Ereignis hinterlegt. Die Ansteuerung erfolgt als Koppelsignal eines richtungsabhängigen Schaltsignals analog Erweiterte richtungsabhängige Signalisierung mit Richtungsanzeiger am Hilfssignal. Hierfür hinterlegt man in den Stumpfgleisen ein Ereignis "Richtungsanzeiger-Ziel" mit dem Text "Zs13". Dieses Ereignis dient gleichzeitig zur Ansteuerung des Zs 13 am Hauptsignal. Die Ks-Signale aus dem Signalassistenten sind entsprechend vorbereitet. Es ist wahlweise ein separater Leuchtkasten für das Zs 13 möglich, oder ein in den Leuchtkasten eines Zs 2v zusätzlich integriertes Zs 13.