In Zusi umsetzbare Weichentypen: Unterschied zwischen den Versionen

Aus ZusiWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 289: Zeile 289:


== Howto: Weichenbausatz erstellen ==
== Howto: Weichenbausatz erstellen ==
=== Geometriedefinition erstellen ===
Ob man die Konstruktion eines neuen Weichenbausatzes im 3D-Editor oder im Gleisplaneditor beginnt, hängt von den persönlichen Vorlieben und der Datenlage ab. Hat man tabellierte Absteckmaße der Weiche, dann bietet es sich an, im 3D-Editor zu beginnen. Dort kann man sehr einfach die Absteckung in passende Streckenelemente übersetzen. Im ersten Schritt ist es noch nicht erforderlich, bei der Aufteilung in Streckenelemente Rücksicht auf spätere Funktionselemente zu nehmen (die z.B. an der passenden Stelle ein Weichenschlaggeräusch auslösen). Da man sich nachfolgend intensiv im Texteditor mit den Dateien auseinandersetzen muss, ist es sogar sinnvoll zunächst möglichst wenige Streckenelemente zu produzieren.
Ob man die Konstruktion eines neuen Weichenbausatzes im 3D-Editor oder im Gleisplaneditor beginnt, hängt von den persönlichen Vorlieben und der Datenlage ab. Hat man tabellierte Absteckmaße der Weiche, dann bietet es sich an, im 3D-Editor zu beginnen. Dort kann man sehr einfach die Absteckung in passende Streckenelemente übersetzen. Im ersten Schritt ist es noch nicht erforderlich, bei der Aufteilung in Streckenelemente Rücksicht auf spätere Funktionselemente zu nehmen (die z.B. an der passenden Stelle ein Weichenschlaggeräusch auslösen). Da man sich nachfolgend intensiv im Texteditor mit den Dateien auseinandersetzen muss, ist es sogar sinnvoll zunächst möglichst wenige Streckenelemente zu produzieren.


Die st3-Datei kann in den Gleisplaneditor importiert werden. Das Importergebnis speichert man als st2-Datei ab. Im nächsten Schritt müssen aus Einzelelementen gestückelte Bögen durch Geometrieelemente des Gleisplaneditors ersetzt werden (also normalerweise Kreisbögen mit passendem Radius). Anschließend muss die st2-Datei von Hand in eine turnout.xml-Datei umgemodelt werden. Die Unterschiede der beiden Dateiformate schaut man sich am besten mit einem Diff-Werkzeug anhand schon bestehende Weichenbausätze ab.
Die st3-Datei kann in den Gleisplaneditor importiert werden. Das Importergebnis speichert man als st2-Datei ab. Im nächsten Schritt müssen aus Einzelelementen gestückelte Bögen durch Geometrieelemente des Gleisplaneditors ersetzt werden (also normalerweise Kreisbögen mit passendem Radius). Rein technisch besteht dafür zwar keine Notwendigkeit, aber es zeugt von guter Handwerkskunst und ermöglicht Verifizierung der Geometrie auf Korrektheit. Anschließend muss die st2-Datei von Hand in eine turnout.xml-Datei umgemodelt werden. Die Unterschiede der beiden Dateiformate schaut man sich am besten mit einem Diff-Werkzeug anhand schon bestehender Weichenbausätze ab.


In der turnout.xml müssen jetzt noch die Schnittstellenpunkte definiert werden (das sind die PunktWinkel-Tags nach dem schließenden Elemente-Tag). Diese Schnittstellenpunkte legen fest, wo und in welchem Winkel man später im Gleisplaneditor Elemente an die Weiche anschließen kann. Hierbei kommt es auf Exaktheit an.
In der turnout.xml müssen jetzt noch die Schnittstellenpunkte definiert werden (das sind die PunktWinkel-Tags nach dem schließenden Elemente-Tag). Diese Schnittstellenpunkte legen fest, wo und in welchem Winkel man später im Gleisplaneditor Elemente an die Weiche anschließen kann. Hierbei kommt es auf Exaktheit an.
=== Bau der Weiche in 3D ===
=== st3-Datei präparieren ===
In diesem Schritt bekommt die st3-Datei ihre endgültige Form. Die Antriebs-Optionen werden eingerüstet, Ereignisse und Register gesetzt usw. Zu achten ist insbesondere darauf, dass in der Datei keine Definitionen enthalten sind, die in einer Weichen-st3 nichts zu suchen haben (zum Beispiel feste Geschwindigkeitswerte).

Version vom 1. August 2017, 22:32 Uhr

Deutschland

Ohne Anspruch auf Vollständigkeit nachfolgend eine Liste aller Weichentypen, die bei der Staatsbahn existieren oder existierten. Grün markierte Typen sind in Zusi 3 (ggfs. mit den in der Bemerkungsspalte genannten Tricks) umsetzbar. Soweit nicht gesondert genannt umfasst die Grundform auch immer die daraus abgeleiteten Bogenweichen (bei EW also auch IBW und ABW). Die Schienenform (49, 54, 60) ist - soweit nicht gesondert erwähnt - für Zusi-Zwecke unerheblich, da die Bausätze einheitliche Schienendarstellungen verwenden und die Weichen beim Vorbild auch bei unterschiedlicher Schienenform in den für Zusi relevanten Parametern normalerweise geometrisch identisch sind. Die Abkürzungen fb und gb stehen für Weichen mit beweglichem Herzstück. Beim Vorbild existieren teilweise verschiedene Schreibweisen für die selbe Weiche. Eine "EW 190 1:7,5/1:6,6" und eine "EW 190 1:6,6" sind zum Beispiel die gleiche Weiche.

Typ Bemerkungen
EW 140 1:7 Preußische Weiche. Hat verschiedentlich bis heute überlebt.
EW 190 1:6,6 In Zusi zusammensetzbar aus einer 190 1:9 WA-WM und Endstück KW 190 1:7,5/1:6,6
EW 190 1:7,5
EW 190 1:7,5/1:6,3
EW 190 1:9
EW 300 1:14 Bei dieser Weiche ist die Schienenform nicht egal: EW 49-300-1:14 und EW 54-300-1:14 sind geometrisch verschieden. Warum auch immer.
EW 300 1:9
EW 300 1:9 gb
EW 300 1:9/1:9,4
EW 500 1:12
EW 500 1:12 fb
EW 500 1:12 gekürzte Zungen
EW 500 1:14
EW 500 1:9/1:12
EW 760 1:14
EW 760 1:14 fb
EW 760 1:14/1:15
EW 760 1:14/1:15 fb
EW 760 1:18,5
EW 760 1:18,5 fb
EW 1200 1:18,5
EW 1200 1:18,5 fb
EW 1200 1:18,5/1:19,277
EW 1200 1:18,5/1:19,277 fb
EW 2500 1:26,5 fb
EW 2500 1:27,85 fb
EW 3000/1500 1:18,5 Klothoidenweiche
EW 4800/2450 1:24,26 Klothoidenweiche
EW 6000/3700 1:32,5 fb Korbbogenweiche. Zum Beispiel Abzw Bruchsal Rollenberg.
EW 7000/6000 1:42 fb Korbbogenweiche. Zum Beispiel Abzw Rohrbach und Abzw Saalbach.
EW 10000/4000 1:39 Klothoidenweiche
EW 16000/6100 1:40,15 Klothoidenweiche. Zum Beispiel Bitterfeld W6762.
DKW 190 1:6,6
DKW 190 1:9
DKW 190 1:9 und 1:7,5 In Zusi zusammensetzbar aus einer DKW 190 1:9 WA-WM und Endstück KW 190 1:7,5
DKW 190 1:7,5 und 1:6,6 Beliebige Kombinationen von DKW 190 in den Endneigungen 1:9, 1:7,5 oder 1:6,6 sind in Zusi zusammensetzbar aus der DKW54 190 1-9 WM und Endstücken KW 190
DKW 300 1:9
DKW 500 1:9
DKW 500 1:9/1:12
DBKW 500,860/oo/249,763 1:9
DW 190 1:9 und 1:7,5 Existiert als Einseitige Doppelweiche EDW und Zweiseitige Doppelweiche ZDW. ZDW in Zusi zusammensetzbar aus einer ZDW 190 1:9 WA-WM und Endstück KW 190 1:7,5
DW 190 1:9 und 1:9 Existiert als Einseitige Doppelweiche EDW und Zweiseitige Doppelweiche ZDW
EKW 190 1:6,6
EKW 190 1:9
EKW 190 1:9 und 1:7,5 In Zusi zusammensetzbar aus einer EKW 190 1:9 WA-WM und Endstück KW 190 1:7,5
EKW 300 1:9
EKW 500 1:9
EKW 500 1:9/1:12
EIBKW 500,860/249,763 1:9
EBKW 500,860/oo 1:9 z.B. Frankfurt/Main Süd W236. In Zusi mit hinreichender Genauigkeit formbar durch Aufziehen einer EKW 500 1:9 auf einen Radius 500,860
FBW 190 1:8,4R und 1:8,4L Fährbettweiche, z.B. Puttgarden
Kr 1:14
Kr 1:18,5
Kr 1:2,46
Kr 1:2,9
Kr 1:3,224
Kr 1:3,683
Kr 1:4,032
Kr 1:4,444
Kr 1:5,5 z.B. Lehrte Pbf W474
Kr 1:6,6
Kr 1:6,964
Kr 1:7,5 Bei dieser Kreuzung ist die Geometrie je nach Schienenform (S49 oder S54) unterschiedlich
Kr 1:9
Kr 1200/oo 1:11,515
Kr 500/oo 1:7,858
Kr 800/oo 1:5,472R
sym. ABW 215 1:4,8
ZHA 190 1:7,5 Zungen- und Herzstücklose Anbindung
ZHA 300 1:9 Zungen- und Herzstücklose Anbindung

Maße von noch fehlenden Weichen

Typ Länge Maß a Bemerkungen
Kr 1:3,683 18,896 2,498
Kr 1:5,5 21,400 1,923
Kr 1:6,6 34,791 2,613
Kr 49 1:7,5 37,024 2,452 Schienenform ist nicht egal
Kr 54 1:7,5 26,502 1,755 Schienenform ist nicht egal


Nachbildung von Weichen mit vertauschter Zungenvorrichtung

An die Zungenvorrichtung einer Rechtsweiche schließt hier der Herzstückbereich einer Linksweiche an

In seltenen Fällen setzt das Vorbild Weichen mit vertauscher Zungenvorrichtung ein (Beispiel: Weiche 105 im Bahnhof Hamburg-Harburg). An die Zungenvorrichtung schließt dabei ein Herzstückbereich der Gegenrichtung an.

Ein Versuch zeigte, dass solche Weichen im Prinzip aus Zusis vorhandenen Bausätzen geformt werden können. Allerdings muss man dabei mutwillig Stammgleis und Zweiggleis vertauschen, was die Biegefunktionen des Gleisplaneditors dann an ihre Grenzen bringt. Den vom Weichenbieger ermittelten Krümmungswerten kann danach nicht mehr vertraut werden, und es muss von Hand versucht werden, die Werte so zu manipulieren dass es bei der Überfahrt nicht ruckelt. Meist reicht es, die Vorzeichen der Krümmungswerte in die richtige Richtung weisen zu lassen: Rechtskurven müssen positive Krümmung haben, Linkskurven negative Krümmung.

Österreich

Ohne es im Detail geprüft zu haben, sind in der folgenden Tabelle alle ÖBB-Regelspurweichen grün markiert, für die in Zusi vermutlich der entsprechende DB-Weichenbausatz verwendet werden kann:

Typ Bemerkungen
EW 150 1:6,25
EW 150 1:7
EW 180 1:8,14
EW 200 1:9
EW 200 1:9,51
EW 190 1:7
EW 190 1:9 Vermutlich geometrisch identisch zur DB-Weiche
EW 300 1:9 Vermutlich geometrisch identisch zur DB-Weiche
EW 500 1:12 Vermutlich geometrisch identisch zur DB-Weiche
EW 500 1:14 Vermutlich geometrisch identisch zur DB-Weiche
EW 760 1:14 Vermutlich geometrisch identisch zur DB-Weiche
EW 1200 1:18,5 Vermutlich geometrisch identisch zur DB-Weiche
EW 1200 1:24
EW 2600/1600 1:24
EW 10000/4000 1:32,5
EKW 190 1:9 Vermutlich geometrisch identisch zur DB-Weiche
EKW 300 1:9 Vermutlich geometrisch identisch zur DB-Weiche
EKW 500 1:9 Vermutlich geometrisch identisch zur DB-Weiche
DKW 190 1:9 Vermutlich geometrisch identisch zur DB-Weiche
DKW 300 1:9 Vermutlich geometrisch identisch zur DB-Weiche
DKW 500 1:9 Vermutlich geometrisch identisch zur DB-Weiche
KR 1:3,224 Vermutlich geometrisch identisch zur DB-Weiche
KR 1:4,444 Vermutlich geometrisch identisch zur DB-Weiche
KR 1:8,144
KR 1:9 Vermutlich geometrisch identisch zur DB-Weiche
KR 1:18,5 Vermutlich geometrisch identisch zur DB-Weiche


Schweiz

Ohne es im Detail geprüft zu haben, sind in folgender Tabelle alle Schweizer Weichen grün markiert, die zumindest der Bezeichnung nach geometrisch identisch mit einem deutschen Weichenbausatz sein könnten.

Typ Bemerkungen
EW 10000/4000 1:32
EW 10000/4000 1:38
EW 12000/6100 1:42
EW 1600 1:20
EW 1600 1:21,5
EW 1600 1:25
EW 1600/2600 1:25
EW 1600/2600 1:24
EW 185 1:7
EW 185 1:8
EW 185 1:9
EW 300 1:12
EW 300 1:9 Möglicherweise geometrisch identisch zur DB-Weiche
EW 500 1:12 Möglicherweise geometrisch identisch zur DB-Weiche
EW 500 1:14 Möglicherweise geometrisch identisch zur DB-Weiche
EW 900 1:16
EW 900 1:19

Howto: Weichenbausatz erstellen

Geometriedefinition erstellen

Ob man die Konstruktion eines neuen Weichenbausatzes im 3D-Editor oder im Gleisplaneditor beginnt, hängt von den persönlichen Vorlieben und der Datenlage ab. Hat man tabellierte Absteckmaße der Weiche, dann bietet es sich an, im 3D-Editor zu beginnen. Dort kann man sehr einfach die Absteckung in passende Streckenelemente übersetzen. Im ersten Schritt ist es noch nicht erforderlich, bei der Aufteilung in Streckenelemente Rücksicht auf spätere Funktionselemente zu nehmen (die z.B. an der passenden Stelle ein Weichenschlaggeräusch auslösen). Da man sich nachfolgend intensiv im Texteditor mit den Dateien auseinandersetzen muss, ist es sogar sinnvoll zunächst möglichst wenige Streckenelemente zu produzieren.

Die st3-Datei kann in den Gleisplaneditor importiert werden. Das Importergebnis speichert man als st2-Datei ab. Im nächsten Schritt müssen aus Einzelelementen gestückelte Bögen durch Geometrieelemente des Gleisplaneditors ersetzt werden (also normalerweise Kreisbögen mit passendem Radius). Rein technisch besteht dafür zwar keine Notwendigkeit, aber es zeugt von guter Handwerkskunst und ermöglicht Verifizierung der Geometrie auf Korrektheit. Anschließend muss die st2-Datei von Hand in eine turnout.xml-Datei umgemodelt werden. Die Unterschiede der beiden Dateiformate schaut man sich am besten mit einem Diff-Werkzeug anhand schon bestehender Weichenbausätze ab.

In der turnout.xml müssen jetzt noch die Schnittstellenpunkte definiert werden (das sind die PunktWinkel-Tags nach dem schließenden Elemente-Tag). Diese Schnittstellenpunkte legen fest, wo und in welchem Winkel man später im Gleisplaneditor Elemente an die Weiche anschließen kann. Hierbei kommt es auf Exaktheit an.

Bau der Weiche in 3D

st3-Datei präparieren

In diesem Schritt bekommt die st3-Datei ihre endgültige Form. Die Antriebs-Optionen werden eingerüstet, Ereignisse und Register gesetzt usw. Zu achten ist insbesondere darauf, dass in der Datei keine Definitionen enthalten sind, die in einer Weichen-st3 nichts zu suchen haben (zum Beispiel feste Geschwindigkeitswerte).