Französische Oberleitungsanlagen
Allgemeines
Bespannung für Weichen von Überleitstellen
Die Anleitung beschreibt den Aufbau einer Weichenbespannung mit den Weichen tg 0,0218 wie sie auf LGV-Strecken zu finden ist
In Frankreich ist es üblich, dass man eine Streckentrennung in der Mitte der beiden Überleitweichen errichtet, anstelle eines Streckentrenners, weshalb man eine augenscheinlich aufwendigere Bespannung realisieren muss.
Die Ausleger für diese Zwecke sind im Verzeichnis 'Catenary\France\25_kV\V350(V300)\Branchement\Isolatorbauart\' zu finden.
'25_kV_LGV_Support_Branchement_verre_1A_2m30_Tension.lod'
Die Zahl gibt die Kettenwerksnummer an. Gezählt wird hierbei von der Weichenzunge in Richtung Herzstück. Das Kettenwerk des durchgehenden Hauptgleises ist dabei das Kettenwerk '1' und die Kettenwerke '2' und '3' sind für den abzweigenden Strang bestimmt. Der nachstehende Buchstabe gibt den Mast an, wobei der Mast 'D' ein Querjoch ist.
Nun gilt es lediglich die Masten durchzugehen und in Baurichtung die Ausleger 1, 2 und 3 anzubauen. Da nun aber nicht jede LGV gleich ist und man bis zur TSI-Bauart V350 unterschiedliche Ausführungen durchprobierte, kann man noch auswählen welchen Seitenhalter man verbauen möchte. Nach dem Ausleger '3C_3m90_Tension_BdRC' bzw. '3C_3m90_Tension' werden Isolatoren ins Kettenwerk eingebaut, um eine elektrische Trennung beider Streckengleise zu erreichen.
Beispiele der Kürzelfolge nach Bauarten (es können Abweichungen je nach Strecke bestehen):
Mast | V350 | V300 ab 1989 | V300 vor 1989 |
---|---|---|---|
A (HEB 300) | 1A_2m30_Tension 2A_2m30_Tension_Coude 3A_2m50_Compression |
1A_2m30_Tension 2A_2m30_Tension_Coude 3A_2m50_Compression_BdRC |
Derzeit noch nicht umsetzbar, da es von den anderen Bauarten stark abweicht |
B (HEB 300) | 1B_2m30_Tension 2B_2m90_Tension.lod 3B_2m90_Tension |
1B_2m30_Tension 2B_2m90_Tension.lod 3B_2m90_Tension | |
C (HEB 300) | 1C_2m30_Compression_BdRC 2C_3m90_Tension 3C_3m90_Tension_BdRC |
1C_2m30_Compression_BdRC 2C_3m90_Tension 3C_3m90_Tension | |
D (Querjoch 10,65 m) | 2D_0m30_Compression_Coude 3D_0m30_Compression |
2D_0m30_Compression_Coude 3D_0m30_Compression |
Bespannung für Weichen von Abzweigstellen
Aufbau von Querjochen
Querjoche werden an Überleitstellen oder an Stellen die keinen Platz für gewöhnliche Masten bieten, errichtet.
Beim Errichten empfiehlt es sich schon im Gleisplan die Länge des Querjochs auszumessen und dementsprechend im Ankerpunkt zu notieren. Nun wird das Querjoch per 'Objekte entlang Gleis importieren' an gewünschter Stelle platziert. Danach kann am mittleren Ankerpunkt 'Chaise' die Hängesäule importiert werden. Daran wird der Ausleger befestigt. Diese finden sich im Unterverzeichnis 'Portique_Rigide' in der entsprechenden Auslegerlänge, da hierzu andere Befestigungsteile und Abstände benötigt werden. Nun muss der Kompass am Gleiselement ausgerichtet werden (STRG + K), damit im folgenden Schritt der Ausleger samt Hängesäule verschoben werden kann.
Des weiteren kann ein Mast für die Verstärkungs- /Speiseleitung (Feeder) eingebaut werden. Dieser wird nach dem gleichen Prinzip verschoben.
Alle Querjoche über 20,50 m haben andere Masten und sind in der Jochkonstruktion größer ausgeprägt. Hierfür sind andere Anker erforderlich.
V350
Allgemeines
Die Bauart V350 ist für 350 km/h referenziert und TSI-Kompatibel. Die Standardsystemhöhe beträgt 1,40 m bei einer Fahrdrahthöhe von 5,08 m. Die Abspannkraft im Fahrdraht beträgt 26 kN und im Tragseil 20 kN. Die Maximale Nachspannlänge beträgt 1400 m. Die Standardmasthöhe liegt bei 7,25 m mit dem Mastprofil HEA 200.
Verwendung der Mastarten
Mastart | Mastprofil | Höhen [m] |
---|---|---|
Gerade und Bogen bis R > 3200 m | HEA 200 | 6,75 7,00 7,25 7,50 7,75 |
HEA 240 | 8,00 9,00 10,00 | |
HEB 300 | 11,00 12,00 | |
Anker für Festpunkte und Abfangungen | HEA 240 | 7,25 7,50 7,75 8,00 9,00 10,00 |
HEB 300 | 11,00 12,00 | |
Axe intermédiaire | HEB 300 | 7,50 7,75 8,00 9,00 10,00 11,00 12,00 |
Axe oder Semi-axe | HEA 240 | 7,75 8,00 9,00 10,00 |
HEB 300 | 11,00 12,00 |
Nachspannungen
Die Bauart V350 nutzt vier- und fünffeldrige Nachspannungen.
Die Nachspannung wird mit Auslegern, welche das Kürzel '4-portees', haben gebildet.
Bei der vierfeldrigen Nachspannung wird am ersten Masten (Axe intermédiaire) der Ausleger A und B angebaut. Der unbefahrene Ausleger (A) wird dabei an der Stelle, welche unmittelbar nach dem Radspanner folgt eingebaut. Der befahrene Ausleger (B) kommt an die andere Seite. Beim mittleren Masten (Axe) wird der Ausleger C und D verbaut. Einbaurichtung aus Schema entnehmen. Abschließend werden wieder die Ausleger A und B verbaut.
Für eine fünffeldrige Nachspannung kann ein gespiegeltes Paar 'Axe' eingebaut werden.
Streckentrennungen
Die Bauart V350 nutzt vier- und fünffeldrige Streckentrennungen.
Bei der Streckentrennung wird das Schema der Nachspannung angewandt, allerdings werden die Längen einzelner Ausleger verändert, um den benötigten Abstand zwischen beiden Kettenwerken herzustellen. Die entsprechende Verlängerung/Kürzung kann im Schema abgelesen werden. Die Isolatoren im Kettenwerk können durch den Auswahlpunkt 'Zusätzliche Isolatoren einbauen' unter dem Punkt 'Streckentrennung' eingebaut werden.