In Zusi umsetzbare Weichentypen
Deutschland
Ohne Anspruch auf Vollständigkeit nachfolgend eine Liste aller Weichentypen, die bei der Staatsbahn existieren oder existierten. Grün markierte Typen sind in Zusi 3 (ggfs. mit den in der Bemerkungsspalte genannten Tricks) umsetzbar. Soweit nicht gesondert genannt umfasst die Grundform auch immer die daraus abgeleiteten Bogenweichen (bei EW also auch IBW und ABW). Die Schienenform (49, 54, 60) ist - soweit nicht gesondert erwähnt - für Zusi-Zwecke unerheblich, da die Bausätze einheitliche Schienendarstellungen verwenden und die Weichen beim Vorbild auch bei unterschiedlicher Schienenform in den für Zusi relevanten Parametern normalerweise geometrisch identisch sind. Die Abkürzungen fb und gb stehen für Weichen mit beweglichem Herzstück. Beim Vorbild existieren teilweise verschiedene Schreibweisen für die selbe Weiche. Eine "EW 190 1:7,5/1:6,6" und eine "EW 190 1:6,6" sind zum Beispiel die gleiche Weiche.
Typ | Bemerkungen |
---|---|
EW 140 1:6 | Zum Beispiel Bf Kaiserslautern Hbf W232. Nur bei NE-Bahnen. |
EW 140 1:7 | Preußische Weiche. Hat verschiedentlich bis heute überlebt und ist noch immer Regelweiche bei NE-Bahnen. |
EW 190 1:6,6 | In Zusi zusammensetzbar aus einer 190 1:9 WA-WM und Endstück KW 190 1:7,5/1:6,6. |
EW 190 1:7,5 | |
EW 190 1:6,3 | Zum Beispiel Bf Neustadt (Weinstr) Hbf W21. Maße siehe unten. |
EW 190 1:9 | |
EW 300 1:14 | Bei dieser Weiche ist die Schienenform nicht egal: EW 49-300-1:14 und EW 54-300-1:14 sind geometrisch verschieden. Warum auch immer. |
EW 300 1:9 | |
EW 300 1:9 gb | |
EW 300 1:9,4 | |
EW 300 1:9,4 gb | |
EW 500 1:12 | |
EW 500 1:12 fb | |
EW 500 1:12 gb | Zum Beispiel Bf Radbruch W1 / W2. |
EW 500 1:12 gekürzte Zungen | Bei dieser Weiche sind die Zungen 1379 mm kürzer als bei der normalen 500 1:12 |
EW 500 1:14 | |
EW 500 1:14 fb | |
EW 500 1:9/1:12 | |
EW 760 1:14 | |
EW 760 1:14 gekürzte Zungen | Bei dieser Weiche sind die Zungen 1806 mm kürzer als bei der normalen 760 1:14 |
EW 760 1:14 fb | Weichenbausatz verfügbar ab Addon 20. |
EW 760 1:14 gb | gb und fb sind im Rahmen der in Zusi erreichbaren Genauigkeit als gleich anzusehen, so dass der fb-Bausatz verwendet werden kann. |
EW 760 1:14/1:15 | Zum Beispiel Bf Wuppertal-Vohwinkel 80W38 / 80W39. Weichenbausatz verfügbar ab Addon 21. |
EW 760 1:14/1:15 fb | |
EW 760 1:18,5 | |
EW 760 1:18,5 fb | Weichenbausatz verfügbar ab Addon 20. |
EW 1200 1:18,5 | |
EW 1200 1:18,5 fb | |
EW 1200 1:18,5 gb | gb und fb sind im Rahmen der in Zusi erreichbaren Genauigkeit als gleich anzusehen, so dass der fb-Bausatz verwendet werden kann. |
EW 1200 1:18,5/1:19,277 | |
EW 1200 1:18,5/1:19,277 fb | |
EW 2500 1:26,5 fb | |
EW 2500 1:27,85 fb | Weichenbausatz verfügbar ab Addon 14. Die Weiche ist im Rahmen der in Zusi erreichbaren Genauigkeit als geometrisch identisch zur 2500 1:26,5 zu sehen, so dass die selben 3D-Teile verwendet werden können. |
EW 3000/1500 1:18,132 | Klothoidenweiche für Abzweigstellen. Einsatzorte (vermutlich abschließend): Rathenow, Frankfurt Flughafen, Appenweier |
EW 3000/1500 1:23,735 | Klothoidenweiche für Gleisverbindungen. |
EW 4800/2450 1:24,257 | Klothoidenweiche für Abzweigstellen. |
EW 4800/2450 1:30,686 | Klothoidenweiche für Gleisverbindungen. |
EW 6000/3700 1:32,5 fb | Korbbogenweiche. Zum Beispiel Abzw Bruchsal Rollenberg und Abzw Limburgerhof 5W17. |
EW 7000/6000 1:42 fb | Korbbogenweiche. Zum Beispiel Abzw Rohrbach und Abzw Saalbach. Zusätzlich wohl seit April 2017 Bitterfeld W6703. |
EW 10000/4000 1:32,05 | Klothoidenweiche für Abzweigstellen. Einziger Einsatzort dieses Typs ist vermutlich Fallersleben. |
EW 10000/4000 1:39,173 | Klothoidenweiche für Gleisverbindungen. Einsatzorte (vermutlich abschließend): Nahrstedt, Gardelegen, Breckenheim, Porz-Wahn |
EW 16000/6100 1:40,154 | Klothoidenweiche für Abzweigstellen. Zum Beispiel Bitterfeld W6762. |
EW 16000/6100 1:47,6539 | Klothoidenweiche für Gleisverbindungen. Es existiert wahrscheinlich kein Einsatzort für diesen Typ. |
DKW 140 1:7 | Nur bei NE-Bahnen. |
DKW 190 1:6,6 | |
DKW 190 1:7,5 | Beliebige Kombinationen von DKW 190 in den Endneigungen 1:9, 1:7,5 oder 1:6,6 sind in Zusi zusammensetzbar aus der DKW54 190 1-9 WM und Endstücken KW 190 . |
DKW 190 1:9 | |
DKW 190 1:9 und 1:7,5 | In Zusi zusammensetzbar aus einer DKW 190 1:9 WA-WM und Endstück KW 190 1:7,5. |
DKW 190 1:7,5 und 1:6,6 | Beliebige Kombinationen von DKW 190 in den Endneigungen 1:9, 1:7,5 oder 1:6,6 sind in Zusi zusammensetzbar aus der DKW54 190 1-9 WM und Endstücken KW 190. |
DKW 300 1:9 | |
DKW 500 1:9 | |
DKW 500 1:9/1:12 | |
DBKW 500,860/oo/249,763 1:9 | |
DBKW 500,842/oo/249,763 1:9 | Zum Beispiel Hagen Hbf W20. In Zusi mit hinreichender Genauigkeit formbar durch Aufziehen einer DKW 500 1:9 auf einen Radius 500,842. |
DW 190 1:9 und 1:7,5 | Existiert als einseitige Doppelweiche EDW und zweiseitige Doppelweiche ZDW. ZDW in Zusi zusammensetzbar aus einer ZDW 190 1:9 WA-WM und Endstück KW 190 1:7,5. |
DW 190 1:9 und 1:9 | Existiert als einseitige Doppelweiche EDW und zweiseitige Doppelweiche ZDW. |
EKW 140 1:7 | Nur bei NE-Bahnen. |
EKW 190 1:6,6 | |
EKW 190 1:7,5 | |
EKW 190 1:9 | |
EKW 190 1:9 und 1:6,6 | In Zusi zusammensetzbar aus EKW54 190 1-9 WA-WM und Endstück KW 190 1:6,6. |
EKW 190 1:9 und 1:7,5 | In Zusi zusammensetzbar aus EKW54 190 1-9 WA-WM und Endstück KW 190 1:7,5. |
EKW 300 1:9 | |
EKW 500 1:9 | |
EKW 500 1:9/1:12 | |
EKW 850 1:18,5 | Existierte nur in Maschen Rbf (W1221) und sonst nirgendwo. Spätestens im Jahr 2006 war sie dort wieder verschwunden. |
EIBKW 500,860/249,763 1:9 | z.B. Magdeburg-Sudenburg 38W79 |
EBKW 500,860/oo 1:9 | z.B. Frankfurt/Main Süd W236. In Zusi mit hinreichender Genauigkeit formbar durch Aufziehen einer EKW 500 1:9 auf einen Radius 500,860. |
FBW 190 1:8,4R und 1:8,4L | Fährbettweiche, z.B. Puttgarden. |
Kr 1:14 | |
Kr 1:18,5 | |
Kr 1:1,829 | |
Kr 1:2,46 | |
Kr 1:2,9 | |
Kr 1:2,917 | Nur bei NE-Bahnen. |
Kr 1:3,224 | |
Kr 1:3,429 | Nur bei NE-Bahnen. |
Kr 1:3,683 | |
Kr 1:4,032 | |
Kr 1:4,444 | |
Kr 1:5,5 | z.B. Lehrte Pbf W474 |
Kr 1:6 | Nur bei NE-Bahnen. |
Kr 1:6,6 | |
Kr 1:6,964 | |
Kr 1:7 | Nur bei NE-Bahnen. |
Kr 1:7,5 | Bei dieser Kreuzung ist die Geometrie je nach Schienenform (S49 oder S54) unterschiedlich. |
Kr 1:9 | |
Kr 1200/oo 1:11,515 | |
Kr 500/oo 1:7,858 | |
Kr 800/oo 1:5,472 | Nur Linksweiche im Zusi-Bestand vorhanden. Die Rechtsweiche ist keine simple Spiegelung und erfordert eine komplette Neukonstruktion des Weichenbausatzes. |
sym. ABW 140 1:7 | Nur bei NE-Bahnen. |
sym. ABW 200 1:9 | Nur bei NE-Bahnen. |
sym. ABW 215 1:4,8 | |
ZHA 190 1:7,5 | Zungen- und Herzstücklose Anbindung. |
ZHA 300 1:9 | Zungen- und Herzstücklose Anbindung. |
Maße von noch fehlenden Weichen
Erläuterungen: Maß a ist jeweils die Spreizung (Abstand der beiden Gleise am Weichenende)
Kreuzungen
Typ | Länge | Maß a | Bemerkungen |
---|---|---|---|
Kr 1:3,683 | 18,896 | 2,498 | |
Kr 1:6,6 | 34,791 | 2,613 | |
Kr 49 1:7,5 | 37,024 | 2,452 | Schienenform ist nicht egal. |
Kr 54 1:7,5 | 26,502 | 1,755 | Schienenform ist nicht egal. |
Weichen mit Bogenherzstück
Es gilt: Länge der Weiche = 2 * Tangentenlänge. Die Tangentenlänge ist an allen drei Enden der Weiche gleich.
Typ | Länge der Weiche | Maß a | Bemerkungen |
---|---|---|---|
EW 190 1:6,3 | 30,04 | 2,365 |
Klothoidenweichen für Abzweigstellen
Klothoidenweichen für Gleisverbindungen
Diese Weichen folgen einer besonderen Konstruktionsvorschrift, um zu einer Art Zwischengeraden in der Gleisverbindung zu kommen. Beispiel für die EW 60 3000/1500/oo: Am Punkt 0/0/0 beginnt eine Klothoide mit dem Anfangsradius 3000 m, dem Endradius 1500 m und der Länge lu1. Am durch die Maße a und l definierten Punkt beginnt eine zweite Klothoide mit dem Anfangsradius oo, dem Endradius 1500 m und der Länge lu2. Zwischen den beiden Klothoiden liegt ein Vollbogen mit 1500 m Radius.
Typ | Länge der Weiche | Maß a | Maß l | Maß lu1 | Maß lu2 | Bemerkungen |
---|---|---|---|---|---|---|
3000/1500/oo 1:23,735 fb | 89,485 | 2,15 | 85,879 | 27,000 | 32,000 |
Weichen nichtbundeseigener Eisenbahnen
Typ | Bemerkungen |
---|---|
EW 50 1:3,25 | Absteckmaße bei Bedarf über Alwin Meschede |
EW 100 1:5 | Absteckmaße bei Bedarf über Alwin Meschede |
EW 100 1:6 | Absteckmaße bei Bedarf über Alwin Meschede |
EW 140 1:6 | Absteckmaße bei Bedarf über Alwin Meschede |
EW 140 1:7 | |
EW 190 1:7 | Absteckmaße bei Bedarf über Alwin Meschede |
sym. ABW 140 1:7/1:7 | Absteckmaße bei Bedarf über Alwin Meschede |
sym. ABW 200-1:9/1:9 | Absteckmaße bei Bedarf über Alwin Meschede |
Kr 1:2,917 | |
Kr 1:3,429 | |
Kr 1:6 | |
Kr 1:7 | |
DKW 140 1:7 | Absteckmaße bei Bedarf über Alwin Meschede |
EKW 140 1:7 | Absteckmaße bei Bedarf über Alwin Meschede |
Um an die noch fehlenden Absteckmaße zu kommen müsste man ein Druckexemplar der Obri-NE (Oberbaurichtlinien für NE-Bahnen) auftreiben.
Nachbildung von Weichen mit vertauschter Zungenvorrichtung
In seltenen Fällen setzt das Vorbild Weichen mit vertauscher Zungenvorrichtung ein (Beispiel: Weiche 105 im Bahnhof Hamburg-Harburg). An die Zungenvorrichtung schließt dabei ein Herzstückbereich der Gegenrichtung an.
Ein Versuch zeigte, dass solche Weichen im Prinzip aus Zusis vorhandenen Bausätzen geformt werden können. Allerdings muss man dabei mutwillig Stammgleis und Zweiggleis vertauschen, was die Biegefunktionen des Gleisplaneditors dann an ihre Grenzen bringt. Den vom Weichenbieger ermittelten Krümmungswerten kann danach nicht mehr vertraut werden, und es muss von Hand versucht werden, die Werte so zu manipulieren dass es bei der Überfahrt nicht ruckelt. Meist reicht es, die Vorzeichen der Krümmungswerte in die richtige Richtung weisen zu lassen: Rechtskurven müssen positive Krümmung haben, Linkskurven negative Krümmung.
Österreich
Ohne es im Detail geprüft zu haben, sind in der folgenden Tabelle alle ÖBB-Regelspurweichen grün markiert, für die in Zusi vermutlich der entsprechende DB-Weichenbausatz verwendet werden kann:
Typ | Bemerkungen |
---|---|
EW 150 1:6,25 | |
EW 150 1:7 | |
EW 180 1:8,14 | |
EW 200 1:9 | |
EW 200 1:9,51 | |
EW 190 1:7 | |
EW 190 1:9 | Vermutlich geometrisch identisch zur DB-Weiche. |
EW 300 1:9 | Vermutlich geometrisch identisch zur DB-Weiche. |
EW 500 1:12 | Vermutlich geometrisch identisch zur DB-Weiche. |
EW 500 1:14 | Vermutlich geometrisch identisch zur DB-Weiche. |
EW 760 1:14 | Vermutlich geometrisch identisch zur DB-Weiche. |
EW 1200 1:18,5 | Vermutlich geometrisch identisch zur DB-Weiche |
EW 1200 1:24 | |
EW 2600/1600 1:24 | |
EW 10000/4000 1:32,5 | |
EKW 190 1:9 | Vermutlich geometrisch identisch zur DB-Weiche. |
EKW 300 1:9 | Vermutlich geometrisch identisch zur DB-Weiche. |
EKW 500 1:9 | Vermutlich geometrisch identisch zur DB-Weiche. |
DKW 190 1:9 | Vermutlich geometrisch identisch zur DB-Weiche. |
DKW 300 1:9 | Vermutlich geometrisch identisch zur DB-Weiche. |
DKW 500 1:9 | Vermutlich geometrisch identisch zur DB-Weiche. |
KR 1:3,224 | Vermutlich geometrisch identisch zur DB-Weiche. |
KR 1:4,444 | Vermutlich geometrisch identisch zur DB-Weiche. |
KR 1:8,144 | |
KR 1:9 | Vermutlich geometrisch identisch zur DB-Weiche. |
KR 1:18,5 | Vermutlich geometrisch identisch zur DB-Weiche. |
Schweiz
Ohne es im Detail geprüft zu haben, sind in folgender Tabelle alle Schweizer Weichen grün markiert, die zumindest der Bezeichnung nach geometrisch identisch mit einem deutschen Weichenbausatz sein könnten.
Typ | Bemerkungen |
---|---|
EW 10000/4000 1:32 | |
EW 10000/4000 1:38 | |
EW 12000/6100 1:42 | |
EW 1600 1:20 | |
EW 1600 1:21,5 | |
EW 1600 1:25 | |
EW 1600/2600 1:25 | |
EW 1600/2600 1:24 | |
EW 185 1:7 | |
EW 185 1:8 | |
EW 185 1:9 | |
EW 300 1:12 | |
EW 300 1:9 | Möglicherweise geometrisch identisch zur DB-Weiche. |
EW 500 1:12 | Möglicherweise geometrisch identisch zur DB-Weiche. |
EW 500 1:14 | Möglicherweise geometrisch identisch zur DB-Weiche. |
EW 900 1:16 | |
EW 900 1:19 | |
Howto: Weichenbausatz erstellen
Geometriedefinition erstellen
Ob man die Konstruktion eines neuen Weichenbausatzes im 3D-Editor oder im Gleisplaneditor beginnt, hängt von den persönlichen Vorlieben und der Datenlage ab. Hat man tabellierte Absteckmaße der Weiche, dann bietet es sich an, im 3D-Editor zu beginnen. Dort kann man sehr einfach die Absteckung in passende Streckenelemente übersetzen. Im ersten Schritt ist es noch nicht erforderlich, bei der Aufteilung in Streckenelemente Rücksicht auf spätere Funktionselemente zu nehmen (die z.B. an der passenden Stelle ein Weichenschlaggeräusch auslösen). Da man sich nachfolgend intensiv im Texteditor mit den Dateien auseinandersetzen muss, ist es sogar sinnvoll zunächst möglichst wenige Streckenelemente zu produzieren.
Die st3-Datei kann in den Gleisplaneditor importiert werden. Das Importergebnis speichert man als st2-Datei ab. Im nächsten Schritt müssen aus Einzelelementen gestückelte Bögen durch Geometrieelemente des Gleisplaneditors ersetzt werden (also normalerweise Kreisbögen mit passendem Radius). Rein technisch besteht dafür zwar keine Notwendigkeit, aber es zeugt von guter Handwerkskunst und ermöglicht Verifizierung der Geometrie auf Korrektheit. Anschließend muss die st2-Datei von Hand in eine turnout.xml-Datei umgemodelt werden. Die Unterschiede der beiden Dateiformate schaut man sich am besten mit einem Diff-Werkzeug anhand schon bestehender Weichenbausätze ab.
In der turnout.xml müssen jetzt noch die Schnittstellenpunkte definiert werden (das sind die PunktWinkel-Tags nach dem schließenden Elemente-Tag). Diese Schnittstellenpunkte legen fest, wo und in welchem Winkel man später im Gleisplaneditor Elemente an die Weiche anschließen kann. Hierbei kommt es auf Exaktheit an. Insbesondere sollte der Winkel am Schnittstellenpunkt des abzweigenden Stranges exakt der nominellen Endneigung der Weiche entsprechen.
Bau der Weiche in 3D
Bei unzureichender Quellenlage sollte man sich vergegenwärtigen: Bis auf die Grundgeometrie (Speizmaß und Weichenlänge) sind Fehler in einem Zusi-Weichenbausatz auch nachträglich korrigierbar, zur Not sogar an bereits in Streckenmodulen eingebauten Weichen (durch Austausch der Weichensignalteile gegen die aktuelle Version des Bausatzes). Die bestmögliche Quellenlage ergibt sich, wenn man sogenannte Lagepläne der Weichengroßteile (Zungenvorrichtung, Herzstückbereich, ggfs. Zwischenschienenteil) hat. Zweitbeste Quelle sind sogenannte Verlegepläne. Hier muss allerdings darauf geachtet werden, dass der Verlegeplan möglichst eine unverbogene Weiche in freier Lage zeigt, um zu einem allgemeingültigen Weichenbausatz zu kommen. Hat man keine Lage- und Verlegepläne, dann ist es zumindest hilfreich, wenn man die Länge der Zungenvorrichtung kennt. Der Herzstückbereich kann zur Not auch rein anhand der sich ergebenden Weichengeometrie konstruiert werden. Wenn man auch über die Zungen gar nichts weiß, kann man die Lage der Zungenspitze auch rechnerisch abschätzen: Sie liegt etwa an der Stelle, an der die seitliche Abweichung des abzweigenden Strangs erstmals 5 mm überschreitet.
st3-Datei präparieren
In diesem Schritt bekommt die st3-Datei ihre endgültige Form. Die Antriebs-Optionen werden eingerüstet, Ereignisse und Register gesetzt und die Schaltlogik der beweglichen Weichenteile konfiguriert. Zu achten ist insbesondere darauf, dass in der Datei keine Definitionen enthalten sind, die in einer Weichen-st3 nichts zu suchen haben (zum Beispiel feste Geschwindigkeitswerte).
Howto: Nachträglicher Austausch der Weichensignalteile
Aufgabe: In einem bestehenden Streckenmodul soll eine Weiche durch eine aktuellere Fassung des Weichenbausatzes ersetzt werden. Zum Beispiel weil man von später hinzugekommenen Verbesserungen im Weichenbausatz profitieren möchte, oder um eine Weiche mit festem Herzstück nachträglich auf bewegliches Herzstück umzurüsten.
Die vorhandene Bettung und die Streckenelemente der Altweiche verbleiben in der Strecke, so dass sich die Tätigkeit rein auf die Weichensignalteile beschränkt. Es empfiehlt sich, die neue Weiche vorab komplett vorzubereiten: Falls es eine Bogenweiche ist, wird die Funktion "Gesamte Strecke verbiegen" des 3D-Editors mit den passenden Werten gefüttert (diese entnimmt man dem Dateikopf der verbogenen Teile der Altweiche). Anschließend führt man die Weichennacharbeit durch und schmeißt die nicht benötigten Teile der Weiche per "Weichensignale packen" raus. Dann sagt man "Signal speichern (blaue Richtung)".
Von der Altweiche notiert man sich im Fenster "Signaleigenschaften" sämtliche Koordinaten und die zugehörigen Winkel des Signalstandorts. Danach wird dieses Weichensignal mit der abgespeicherten signal.xml überschrieben. Zum Schluss setzt man die Koordinaten und Winkel des Signalstandorts auf die notierten Werte. Wenn alles richtig lief sollte die Weiche danach bündig ans Bestandsnetz anschließen. Bei Umrüstung auf bewegliche Herzstücke müssen noch die nicht mehr benötigten Streckensound-Ereignisse aus den Streckenelementen der Weiche entfernt werden.