Troubleshooting von Fahrstraßenproblemen

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Hier werden Rezepte zur Behebung von Fahrstraßenproblemen gesammelt.

Erste Hilfe: Fahrstraßen neu berechnen lassen

Wenn die Register- und Referenzpunkt-Bezüge in Fahrstraßen aufgrund von Änderungen an der Strecke nicht mehr passen, äußert sich das normalerweise in deutlichen gelben Warnmeldungen. Aus diesem Grund sollte man die Ausgabe gelber Warnmeldungen niemals abschalten - man bekommt dann nicht mehr mit, wenn in der Simulation etwas gewaltig schief läuft.

Es sind aber auch Fälle denkbar, in denen die Dinge in den Teich gehen, ohne dass es zu Warnmeldungen kommt. Das ist dann der Fall, wenn die in einer Fahrstraße eingetragenen Bestandteile zwar gültig sind, aber aufgrund von Ergänzungen in der Strecke unvollständig geworden sind. Das Resultat solcher subtiler Fahrstraßenfehler können "Geisterzüge" sein, die in den Block anderer Züge eindringen oder falsche Abzweigungen nehmen. Die Ursache kann dabei auch in den Nachbarmodulen liegen, wenn die dort abgespeicherten Fahrstraßen-Bestandteile auf einem veralteten Stand sind.

Kurz gefasst: Wenn seltsames Verhalten von Zügen beobachtet wird, sollten als erstes die Fahrstraßen neu erstellt werden - und zwar auch in allen Nachbarmodulen. Denn als Mensch überblickt man oft nicht, wenn Änderungen an der Strecke Auswirkungen auf die Fahrstraßen haben. Also für alle geänderten Streckenmodule: Nachbarmodule aktiv schalten und dann die Registerkarte "Streckennetz" in den Abschließenden Arbeiten von oben nach unten abarbeiten. Damit sind die Referenzpunkte auf dem aktuellen Stand. Erst danach in allen betroffenen Modulen und zusätzlich allen Nachbarmodulen die Registerkarte "Signale" abarbeiten.

Vorsignale folgen nicht der Stellung des nächstfolgenden Hauptsignals

  • Sind an der Strecke kürzlich Änderungen vorgenommen worden, durch die neue Register hinzugekommen sind (z.B. neue Aufgleispunkte)? Wurden danach auch die Fahrstraßen ordnungsgemäß neu berechnet? Wenn nein, kann es dazu kommen, dass Vorsignale in Stellung Vr 0 hängen bleiben. Die Zuordnung eines Vorsignals zu einem Hauptsignal erfolgt im Simulator offenbar durch eine verkettete Liste der in der Fahrstraße eingetragenen Register. Wenn ein neu erzeugtes Register nicht in der Fahrstraße eingetragen ist, ist die Kette unterbrochen.
  • Bis 3D-Editor-Version 3.1.2.1 ist zu beachten, dass beim Generieren der Fahrstraßen im 3D-Editor das "nächstfolgende Hauptsignal" für die Vorsignalstellung irrelevant ist. Maßgebend ist allein die durch "Signalgeschwindigkeit"-Ereignisse festgelegte zulässige Geschwindigkeit innerhalb der Fahrstraße; für diese wird dann an allen Vor- und Hauptsignalen die passende (oder nächstniedrigere) Spalte bzw. Zeile angesteuert. Wenn nicht überall zur Geschwindigkeit passende Spalten/Zeilen vorhanden sind, kann das zu Diskrepanzen zwischen Vor- und Hauptsignalstellung führen.
    • Beispiel: In der Fahrstraße liegt ein Ereignis "Signalgeschwindigkeit 60". Das Hauptsignal am Beginn der Fahrstraße hat keine Zeile für Vmax 60 km/h, aber eine für 50 km/h. Das Vorsignal hat eine Spalte für 60 km/h. Dann wird in der Fahrstraße am Hauptsignal die Zeile 50 km/h gestellt und am Vorsignal die Spalte 60 km/h -- das Vorsignal signalisiert also "60 km/h erwarten", das Hauptsignal dagegen "50 km/h".
    • Ab 3D-Editor 3.1.2.2 wird zum Bestimmen der Vorsignalstellung die tatsächlich am Hauptsignal (im Matrixeintrag) signalisierte Geschwindigkeit verwendet.
  • Ein Hochsignalisieren (Hl- und Ks-System) ist erst ab 3D-Editor 3.1.2.2 und Simulator 3.1.2.3 möglich; davor nimmt die Vorsignalfunktion einen unplausiblen Zustand an, wenn man es dennoch versucht.

Nach einer Zugfahrt bleiben gesperrte Register zurück

Gesperrte Register sind in der Fahrstraßenübersicht rot oder orange markiert.

Issue 678: Wenn ein Zug aus unbekanntem Grund gesperrte Register hinterlässt, sollte die Strecke nach Fahrstraße-Auflösen-Ereignissen abgesucht werden, die in der spitz befahrenen Richtung eines Weichen-Verzweigungselements sitzen. In diesem Fall wird die Fahrstraße fehlerhaft aufgelöst, wenn sie nicht über den Vorzugsstrang der Weiche führte. Dann sollte das Auflöse-Ereignis in ein anderes Streckenelement verlegt werden.

Es gibt derzeit weitere Fälle, in denen wendende Züge gesperrte Register zurücklassen: http://forum.zusi.de/viewtopic.php?p=265251#p265251

Um gesperrte Register leichter orten zu können, sollte das betroffene Streckenmodul von Hand als erstes Modul in den Fahrplan geladen werden. Die Zuordnung der Registernummern ist dann "Registernummer im 3D-Editor = Registernummer aus dem Simulator minus 1".

Ein Reisezug bekommt keine Ausfahrt oder fährt trotz gestellter Fahrstraße nicht weiter

  • Wenn die Möglichkeit zu Befehlsfahrten besteht: Ist die Befehlseinblende-Entfernung in den Ersatzsignalbegriffen groß genug eingestellt worden, damit der Zug den Befehl auch an seinem gewöhnlichen Halteplatz bekommen kann?
  • Ein Ereignis "Vorher keine Fahrstraße", um Durchfahrtsverbote zu simulieren, ist eine schlechte Idee, wenn es erst hinter dem gewöhnlichen Halteplatz des Reisezuges liegt (nicht lachen - kam schon vor!).
  • Wenn der Autopilot einen Reisezug trotz ordnungsgemäß gestellter Fahrstraße nicht weiterfahren möchte: Bitte prüfen, ob das Ereignis "Bahnsteigende" versehentlich erst hinter dem Standort des Hauptsignals liegt - dies darf nicht sein! Der späteste zulässige Standort des Ereignisses ist das Streckenelement mit dem Hauptsignal.

Ein Zug steht vor haltzeigendem Signal und bekommt keine Fahrstraße gestellt, obwohl weit und breit alle Register frei sind

  • Seltener, aber schon in der freien Wildbahn vorgekommener Fall (Issue 731): Ein Ereignis "Vorher keine Fahrstraße" im Aufgleiselement des Zuges führt dazu, dass der Zug am übernächsten Hauptsignal verhungert. Lösung: Das Ereignis woanders hinlegen.

Ein Hauptsignal fällt reproduzierbar vor dem Zug auf Halt

Dieses in der Realität durchaus gelegentlich vorkommende Ereignis ist eigentlich kein offizielles Feature von Zusi 3. Dennoch kam es in Zusi durch einen Fehler in der Strecke bereits vor (http://forum.zusi.de/viewtopic.php?f=70&t=13620&p=271152#p271152). Ursache war, dass zwischen dem Gruppen-Sperrsignal und dem Gruppen-Zsig ein Ereignis "Fahrstraße auflösen" platziert war. Kurze Züge konnten somit mit dem eigenen Zugschluss die Fahrstraße hinter dem Sperrsignal auflösen, noch bevor sie das Zwischensignal erreichten. Das Gruppen-Sperrsignal fiel dadurch auf Halt und zog das gekoppelte Gruppen-Zsig mit sich.

500-Hz-Magnet bleibt scharf, obwohl das zugehörige Hauptsignal Kennlicht zeigt

Standardmäßig werden 500-Hz-Magneten in Zusi als Vorsignale angesteuert, da sie ähnlich wie diese der Stellung des nächsten Hauptsignals folgen. Diese Logik geht allerdings kaputt, wenn das fragliche Hauptsignal Kennlicht zeigen kann. Zeigt es Kennlicht, ist das nächste für Zusi relevante Hauptsignal nicht mehr das zugehörige Hauptsignal, sondern das übernächste Signal, das Halt zeigt und somit den 500er aktiv schaltet.*

In diesem Fall empfiehlt es sich, den 500-Hz-Magneten stattdessen über die Koppelsignal-Funktion anzusteuern. Die Signalmatrix des 500-Hz-Magneten hat nur noch eine Spalte (Geschwindigkeit -1) und so viele Zeilen, wie das Hauptsignal Zeilen hat (jeweils kein Signaltyp und Geschwindigkeit -1). Das 500-Hz-Ereignis liegt in allen Zeilen, in denen das Hauptsignal Halt oder einen Fahrtbegriff <= 30 km/h zeigt. Schließlich wird der 500-Hz-Magnet als Koppelsignal des Hauptsignals eingetragen.

*) vereinfacht gesprochen, entspricht nicht ganz der technischen Umsetzung in Zusi