Einbau von GNT-Streckenausrüstung

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Die Ausrüstung von Zusi-Strecken mit GNT kann auf zwei Arten erfolgen:

  1. Vollständig über den Signalassistenten
  2. Durch direkten Einbau von GNT-Ereignissen in die Streckenelemente, plus Einbau der grafischen Balisen-Darstellung entweder als Landschaft oder über den Signalassistenten

Die größte Vorbildnähe erzielt man mit Methode 2.

Assistentenlösung

Die GNT-Balisen sind ab Addon 12 zu finden unter Signalordnung 1995 DB, Sicherheitseinrichtungen im Fahrweg. Es stehen Ausrüstung mit ZUB 122 (Gleiskoppelspulen) oder ZUB 262 (Eurobalisen) zur Auswahl. Im folgenden wird die Ausrüstung mit ZUB 262 besprochen (Ausrüstung mit ZUB 122 funktioniert in gleicher Weise).

ZUB 262 kennt streckenseitig drei Arten von Datenpunkten:

  • B1-Punkt: Kommandiert ausschließlich eine neue Geschwindigkeit.
  • B2-Punkt: Unterdrückung einer PZB-Beeinflussung. Dieser Datenpunkt ist beim Vorbild 60 m vor dem PZB-Magneten eingebaut. Zusätzlich kann der B2-Punkt auch eine neue Geschwindigkeit kommandieren.
  • B3-Punkt: Aufnahme in die GNT. Zusätzlich kann der B3-Punkt auch eine neue Geschwindigkeit kommandieren.

Beim Vorbild können mit einem Datenpunkt bis zu zwei örtlich getrennte Geschwindigkeitsänderungen kommandiert werden. Da dies in Zusi nicht möglich ist, stellt der Assistent zusätzlich die Möglichkeit bereit, eine neue Geschwindigkeit zu kommandieren ohne auch den grafischen Teil (Balisen-Paar) einzubauen. Ebenso ist es denkbar, dass man bei der Auswertung von Vorbildstrecken auf Balisen trifft, deren Funktion man sich nicht ohne weiteres erschließen kann. Typischerweise wird es sich um Datenpunkte handeln, die der kontinuierlichen Überwachung einer gleichbleibenden Geschwidigkeit dienen. Für diesen Fall stellt der Assistent die Möglichkeit bereit, ein Balisen-Paar ohne Schaltlogik einzubauen.

Das Ende einer GNT-Strecke ist beim Vorbild nicht durch eine Balise gekennzeichnet, sondern ergibt sich aus der im letzten passierten Datenpunkt hinterlegten Wegstrecke. Da dies in Zusi so nicht möglich ist, stellt der Assistent die Möglichkeit zur Verfügung, am Ort des gewünschten Endes der GNT-Strecke ein Signal mit GNT-Ende-Ereignis ohne grafischen Teil einzubauen.

Die Balisen eines Balisenpaares sind im Signalassistenten so vorkonfiguriert, dass ihr Abstand genau zum Schwellenabstand von Zusis Standard-Schotteroberbauarten passt. Die Balisen sollten allerdings noch mittels "Signalstandort in Gleisrichtung verschieben" auf den Schwellen zentriert werden.

Direkter Einbau von GNT-Ereignissen

Die Assistentenlösung hat einen Nachteil: Der Standort der Balisen hat beim Vorbild oft nicht viel mit dem Standort der Geschwindigkeitsereignisse zu tun. Die Balise befindet sich im Bremswegabstand vor einem Geschwindigkeitswechsel, während das Ereignis sich direkt am Ort des Wechsels befinden muss.

Ausrechnen von GNT-Geschwindigkeiten zu Fuß

Wenn die GNT-Projektierung einer Vorbildstrecke nicht anhand von Buchfahrplänen bekannt ist, kann man für jeden Gleisbogen der Strecke eine fiktive Projektierung anhand folgender Formel errechnen:

vGNT = sqrt((r / 11,8) * (u + 300))

r ist der Bogenradius in Meter, u ist die vorhandene Überhöhung des Bogens in mm. 300 ist eine Konstante für den zulässigen Überhöhungsfehlbetrag von 300 mm bei Zügen mit aktiver Neigetechnik. Das Ergebnis ist auf die nächsten 5 km/h abzurunden. Beispiel: Ein 380-m-Bogen mit einer Überhöhung von 100 mm kann nach obiger Formel mit 113,5 km/h durchfahren werden, also abgerundet 110 km/h.

Für Gleisbögen mit mehr als 1000 m Radius ist in der Regel keine Ermittlung der GNT-Geschwindigkeit nach obiger Formel erforderlich. Denn diese Bögen können sogar von konventionellen Zügen mit 160 km/h durchfahren werden. GNT-Züge haben in solchen Bögen also keinen Vorteil.

Hinweis zur Vorbildnähe der mit der Formel ermittelten GNT-Geschwindigkeitsprofile: Die so ermittelten Geschwindigkeiten werden in der Regel zu hoch ausfallen und stellen eher eine obere Grenze der technisch machbaren GNT-Geschwindigkeit dar. Dies liegt unter anderem daran, dass Zusis Gleisplaneditor dazu neigt, die Ermessensspielräume bei der Überhöhung nach oben hin auszureizen und Bögen mit reichlich Überhöhung auszustatten. Das Vorbild trassiert hingegen oft mit geringeren Überhöhungen als der Gleisplaneditor es tut, um den Verschleiß zu reduzieren.