Tricks mit dem Gleisplaneditor: Unterschied zwischen den Versionen

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== Bau von Strecken mit großen Ausrundungsradien ==
== Bau von Strecken mit großen Ausrundungsradien ==
Beim Bau von Schnellfahrstrecken mit Ausrundungsradien im 25.000-Meter-Bereich liefert der Gleisplaneditor auf Werkseinstellungen keine optimalen Ausrundungen (die Neigungswechsel bleiben wahrnehmbar grob). Im Einstellungsmenü sollte deshalb der Schieberegler für die Ausrundung ganz an den rechten Anschlag ("fein") geschoben werden. Beim st3-Export einer solchen Strecke ist dadurch aber mit vermehrtem Auftreten von Mikroelementen (Streckenelemente von 2 m Länge oder weniger) zu rechnen. Diese Mikroelemente liefern keinen praktischen Nutzen und schaden wenn sie in großer Zahl auftreten sogar später der Performance (durch die explodierende Zahl zusätzlicher Dreiecke für den Oberbau). Sie sollten deshalb nach dem st3-Export und vor der Erzeugung des Oberbaus von Hand mit ihren Nachbarn verschmolzen werden.
Beim Bau von Schnellfahrstrecken mit Ausrundungsradien im 25.000-Meter-Bereich liefert der Gleisplaneditor auf Werkseinstellungen keine optimalen Ausrundungen (die Neigungswechsel bleiben wahrnehmbar grob). Im Einstellungsmenü sollte deshalb der Schieberegler für die Ausrundung des Höhenprofils ganz an den rechten Anschlag ("fein") geschoben werden. Beim st3-Export einer solchen Strecke ist dadurch aber mit vermehrtem Auftreten von Mikroelementen (Streckenelemente von 2 m Länge oder weniger) zu rechnen. Diese Mikroelemente liefern keinen praktischen Nutzen und schaden wenn sie in großer Zahl auftreten sogar später der Performance (durch die explodierende Zahl zusätzlicher Dreiecke für den Oberbau). Sie sollten deshalb nach dem st3-Export und vor der Erzeugung des Oberbaus von Hand mit ihren Nachbarn verschmolzen werden.

Version vom 24. März 2017, 12:13 Uhr

Trassierung eines Ablaufbergs

Es ist aufgrund der meist reichlich vorhandenen Zwangspunkte schwierig, einen Eselsrücken bereits im Gleisplaneditor mittels Höhenprofilen korrekt zu trassieren. Oft ist es leichter, die schlussendliche Trassierung erst im 3D-Editor mit dem Standalone-Absteckrechner vorzunehmen. Die Ablaufberge Göttingen Gbf und Kassel Rbf Südberg sind nach dieser Methode entstanden. Sie funktioniert allerdings nur, wenn im Bereich des eigentlichen Ablaufbergs keine Bogenweichen oder Weichen in Neigungswechseln vorhanden sind. Wenn solche Elemente vorhanden sind - viel Glück!

Weichen in Neigungswechseln

Da der Editor den 3D-Anteil der Weichenbausätze nicht in Längsrichtung verbiegen kann, rät die Zusi-Doku davon ab, Neigungswechsel in Weichen zu legen. Dies führt in der Praxis aber oft zu starken Abweichungen vom Trassierungsbild des Vorbilds. In Kassel-Wilhelmshöhe Südkopf ergab sich beispielsweise eine Höhenabweichung von fast 4 m, weil Weiche an Weiche grenzte und ein notwendiger Neigungswechsel deshalb erst mehrere hundert Meter später stattfand.

Die Praxis hat allerdings gezeigt, dass eigentlich wenig dagegen spricht, Neigungswechsel genau dort stattfinden zu lassen, wo sie gebraucht werden - auch in Weichen. Meist geht es nur um wenige Zentimeter Höhenabweichung. An solchen Stellen werden die Zusi-Fahrzeuge dann zwar geringfügig in die Schiene einsinken oder davon abheben. Das fällt allerdings nicht auf, wenn man nicht gezielt danach sucht.

Damit das lange Ende einer im Neigungswechsel liegenden Weiche höhenmäßig passend an den weiterführenden Oberbau anschließt, muss von Hand am phiY-Wert des Weichensignals und der Bettung gedreht werden. Wenn viele Weichen in einem Modul auf diese Weise zu behandeln sind, kann es sinnvoll sein, die Funktion "Strecke neu aus st2-Export laden" bewusst nicht zu verwenden. Der Vorteil ist dann, dass die Bettung noch als verknüpftes Objekt als ganzes in der Lage verändert werden kann. Anschließend muss man dann allerdings die Mutter-ls3 des Streckenmoduls von Hand einkacheln.

Annäherung alternativer Übergangsbogen-Bauformen

Der Gleisplaneditor kennt als einzige Form von Übergangsbogen die Klothoide. Für die große Mehrheit der in Deutschland vorkommenden Gleisbögen ist diese Lösung vorbildgerecht. In besonderen Fällen setzt das Vorbild aber alternative Formen von Übergangsbögen ein, zum Beispiel Übergangsbögen oder Gleisscheren nach Bloss oder Schramm. Von den genannten hat der Blossbogen die größte Praxisrelevanz - die anderen drei Formen sind wirklich sehr selten. Gegenüber der Klothoide kann der Blossbogen eines von zwei Zielen erreichen:

  • Bei gleicher Überhöhung kann eine kürzere Entwicklungslänge erzielt werden (Platzeinsparung)
  • Bei gleicher Entwicklungslänge kann eine stärkere Überhöhung erzielt werden (Geschwindigkeitserhöhung)

Wenn im Gleisplaneditor also eine schlechte Übereinstimmung der vom Absteckrechner ermittelten Trassierung mit der Kartengrundlage festgestellt wird, könnte beim Vorbild ein Blossbogen vorliegen. Indizien dafür können sein:

  • Die Strecke ist sehr kurvenreich, hat also viele Zwangspunkte, die möglicherweise nur mit Übergangsbögen kurzer Entwicklungslänge zu erreichen sind.
  • Auf der Strecke fand nachträglich eine bedeutende Geschwindigkeitserhöhung statt. Diese könnte durch Umarbeitung der Klothoiden zu Blossbögen erfolgt sein.

Im Gleisplaneditor lässt sich ein Blossbogen näherungsweise erstellen, indem in freiem Vorbau eine Klothoide mit kurzer Entwicklungslänge und geringerem Endradius als der anschließende Kreisbogen erstellt wird, die eine möglichst gute Deckung mit der Kartengrundlage zeigt. Durch die Diskretisierung der Geometrie beim st3-Export (die Krümmungswerte werden bei der Überfahrt später im Simulator gemittelt) ergibt sich ein gewisser Spielraum, in dem man die Klothoide mit einem eigentlich "falschen" Endradius an den Kreisbogen anschließen kann, ohne dass später im Simulator ein wahrnehmbarer Stoß bei der Überfahrt auffällt. In Zusi ausgeführte Beispiele umfassen beispielsweise eine Klothoide mit 3500 m Endradius an einem Kreisbogen mit 4200 m Radius. Dennoch sollte man den auf diese Weise präparierten Stellen im Gleisplan nach dem st3-Export erhöhte Aufmerksamkeit widmen, ob das Fahrgefühl stimmig ist.

Weichenhöhenlagen anpassen

Bei in Überhöhung liegenden Weichen gewinnt bzw. verliert der abzweigende Strang an Höhe. Diese Höhendifferenzen müssen im weiteren Gleisverlauf wieder abgebaut werden. Der Gleisplaneditor bietet dafür zwar eine Funktion, mit der dieser Höhenausgleich automatisiert berechnet werden kann. Die Funktion hat allerdings diverse Unzulänglichkeiten. So werden zum Beispiel Neigungswechsel nicht ausgerundet. Solchen Stellen im Gleisplan sollte deshalb nach dem st3-Export erhöhte Aufmerksamkeit gewidmet werden. Es sollte unbedingt sichergestellt werden, dass sich ein harmonisches Fahrverhalten ohne starke Stöße ergibt. Hierzu wird es in der Regel notwendig sein, das Ergebnis der Automatik iterativ im Wechselspiel Gleisplaneditor - 3D-Editor von Hand nachzuarbeiten. Es bleibt das Problem, dass evtl. entstehende Neigungswechsel auch von Hand nur sehr schwer in ausgerundete Form zu bringen sind. Deshalb sollte in Erwägung gezogen werden, die endgültige Trassierung erst im 3D-Editor mit dem Standalone-Absteckrechner herzustellen.

Bau von Strecken mit großen Ausrundungsradien

Beim Bau von Schnellfahrstrecken mit Ausrundungsradien im 25.000-Meter-Bereich liefert der Gleisplaneditor auf Werkseinstellungen keine optimalen Ausrundungen (die Neigungswechsel bleiben wahrnehmbar grob). Im Einstellungsmenü sollte deshalb der Schieberegler für die Ausrundung des Höhenprofils ganz an den rechten Anschlag ("fein") geschoben werden. Beim st3-Export einer solchen Strecke ist dadurch aber mit vermehrtem Auftreten von Mikroelementen (Streckenelemente von 2 m Länge oder weniger) zu rechnen. Diese Mikroelemente liefern keinen praktischen Nutzen und schaden wenn sie in großer Zahl auftreten sogar später der Performance (durch die explodierende Zahl zusätzlicher Dreiecke für den Oberbau). Sie sollten deshalb nach dem st3-Export und vor der Erzeugung des Oberbaus von Hand mit ihren Nachbarn verschmolzen werden.