ZBS-Streckenausrüstung: Unterschied zwischen den Versionen
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Das Ende eines ZBS-Ausrüstungsbereichs wird durch zwei ZRE-Datenpunkte markiert. Am ersten ZRE-Datenpunkt wird ein Betriebszustand-Ereignis mit Textparameter X hinterlegt. Dies bewirkt eine Entlassung des Zuges ins Fahrsperren-System. Der als Backup dienende zweite ZRE-Datenpunkt ist für unsere Zwecke nicht relevant. | Das Ende eines ZBS-Ausrüstungsbereichs wird durch zwei ZRE-Datenpunkte markiert. Am ersten ZRE-Datenpunkt wird ein Betriebszustand-Ereignis mit Textparameter X hinterlegt. Dies bewirkt eine Entlassung des Zuges ins Fahrsperren-System. Der als Backup dienende zweite ZRE-Datenpunkt ist für unsere Zwecke nicht relevant. | ||
Aufwertedatenpunkte bekommen normalerweise kein Betriebszustandsereignis. Ausnahme sind Zuganfangsbahnhöfe mit Freigabegeschwindigkeit am Startsignal von weniger als 25 km/h. Beginnende Züge müssen dort frühzeitig in den Betriebszustand Z gebracht werden, damit die geringe Freigabegeschwindigkeit überwacht werden kann. In der Realität sind solche Aufwertedatenpunkte daran erkennbar, dass sie (anders als normale Aufwertedatenpunkte) aus zwei Balisen bestehen. | |||
=== ZBS-Vorsignal-Ereignis === | === ZBS-Vorsignal-Ereignis === | ||
Das Ereignis ist im Streckenelement jedes Vorsignals bzw. Hauptsignals mit Vorsignalfunktion einzubauen. Wenn man es nicht besser weiß, ist der Parameter für die Freigabegeschwindigkeit = 40. Zusätzlich ist das Ereignis am Standort aller ZA-Datenpunkte einzubauen. Es bewirkt dann einen Infill. | Das Ereignis ist im Streckenelement jedes Vorsignals bzw. Hauptsignals mit Vorsignalfunktion einzubauen. Wenn man es nicht besser weiß, ist der Parameter für die Freigabegeschwindigkeit = 40. Zusätzlich ist das Ereignis am Standort aller ZA-Datenpunkte einzubauen. Es bewirkt dann einen Infill. | ||
Damit an einem ZBS-Einstiegssignal mit Vorsignalfunktion eine eventuell notwendige Bremskurve ordnungsgemäß aufgenommen wird, darf das ZBS-Vorsignalereignis in der Liste der Ereignisse erst nach dem ZBS-Betriebszustandsereignis kommen. Sonst verarbeitet der Simulator das Vorsignal-Ereignis nämlich nicht. | Damit an einem ZBS-Einstiegssignal mit Vorsignalfunktion eine eventuell notwendige Bremskurve ordnungsgemäß aufgenommen wird, darf das ZBS-Vorsignalereignis in der Liste der Ereignisse erst nach dem ZBS-Betriebszustandsereignis kommen. Sonst verarbeitet der Simulator das Vorsignal-Ereignis nämlich nicht. | ||
Wenn von einem Vorsignal mehrere Zielsignale mit unterschiedlichen Freigabegeschwindigkeiten erreicht werden können, dann kann das Vorsignal-Ereignis nicht ins Streckenelement eingebaut werden, sondern es muss dann über die Signalmatrix fahrwegabhängig geschaltet werden. Auch das Betriebszustands-Ereignis muss dann in die Signalmatrix verlegt werden, und muss auch dort vor dem Vorsignal-Ereignis in der Ereignisliste stehen, damit die Aufnahme der Vorsignal-Bremskurve auch für frisch ins ZBS aufgenommene Züge sichergestellt ist. Falls nach Einrichtung einer fahrwegabhängigen Anschaltung das ZBS bei Probefahrten Sprachausgaben "Geschwindigkeit" oder "Zwangsbremsung" von sich gibt, so deutet dies darauf hin dass die fahrwegabhängige Anschaltung nicht korrekt eingerichtet wurde: Dem ZBS fehlen notwendige Vorsignalinformationen, weil in dem angesteuerten Matrixfeld kein ZBS-Vorsignal-Ereignis hinterlegt war. | |||
==== Freigabegeschwindigkeiten zu Fuß ermitteln ==== | |||
Die Ermittlung der Freigabegeschwindigkeiten unterliegt beim Vorbild einem relativ komplizierten Planungsregelwerk. Als Näherungslösung für Zusi-Zwecke deshalb hier Richtwerte, welcher Abstand zum Gefahrpunkt im besten und schlechtesten Fall zur Verfügung stehen muss: | |||
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! Freigabegeschwindigkeit !! In 40 ‰ Gefälle !! In der Ebene !! In 40 ‰ Steigung | |||
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| 40 km/h || 137 m || 98 m || 77 m | |||
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| 35 km/h || 114 m || 82 m || 64 m | |||
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| 30 km/h || 93 m || 67 m || 53 m | |||
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| 25 km/h || 74 m || 53 m || 42 m | |||
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| 20 km/h || 58 m || 42 m || 33 m | |||
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| 15 km/h || 43 m || 31 m || 25 m | |||
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| 10 km/h || 31 m || 22 m || 18 m | |||
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Aktuelle Version vom 13. Mai 2023, 16:45 Uhr
Dokumentation zur Einrichtung von Strecken mit dem Zugbeeinflussungssystem S-Bahn Berlin.
Ereignis-Setzung
ZBS-Betriebszustand-Ereignis
Das Ereignis ist mit dem Textparameter Z im Streckenelement jedes Hauptsignals und jedes Vorsignals zu platzieren. Es bewirkt dann eine Aufnahme des Zuges ins ZBS. Anmerkung: Obige Methode ist gangbar und arbeitssparend, solange Zusi noch kein Rangieren beherrscht. Sollte Rangieren implementiert werden, muss an Hauptsignalen mit Rangiersignal Ra 12 möglicherweise der ZBS-Betriebszustand in Abhängigkeit der Signalstellung kommandiert werden.
Das Ende eines ZBS-Ausrüstungsbereichs wird durch zwei ZRE-Datenpunkte markiert. Am ersten ZRE-Datenpunkt wird ein Betriebszustand-Ereignis mit Textparameter X hinterlegt. Dies bewirkt eine Entlassung des Zuges ins Fahrsperren-System. Der als Backup dienende zweite ZRE-Datenpunkt ist für unsere Zwecke nicht relevant.
Aufwertedatenpunkte bekommen normalerweise kein Betriebszustandsereignis. Ausnahme sind Zuganfangsbahnhöfe mit Freigabegeschwindigkeit am Startsignal von weniger als 25 km/h. Beginnende Züge müssen dort frühzeitig in den Betriebszustand Z gebracht werden, damit die geringe Freigabegeschwindigkeit überwacht werden kann. In der Realität sind solche Aufwertedatenpunkte daran erkennbar, dass sie (anders als normale Aufwertedatenpunkte) aus zwei Balisen bestehen.
ZBS-Vorsignal-Ereignis
Das Ereignis ist im Streckenelement jedes Vorsignals bzw. Hauptsignals mit Vorsignalfunktion einzubauen. Wenn man es nicht besser weiß, ist der Parameter für die Freigabegeschwindigkeit = 40. Zusätzlich ist das Ereignis am Standort aller ZA-Datenpunkte einzubauen. Es bewirkt dann einen Infill. Damit an einem ZBS-Einstiegssignal mit Vorsignalfunktion eine eventuell notwendige Bremskurve ordnungsgemäß aufgenommen wird, darf das ZBS-Vorsignalereignis in der Liste der Ereignisse erst nach dem ZBS-Betriebszustandsereignis kommen. Sonst verarbeitet der Simulator das Vorsignal-Ereignis nämlich nicht.
Wenn von einem Vorsignal mehrere Zielsignale mit unterschiedlichen Freigabegeschwindigkeiten erreicht werden können, dann kann das Vorsignal-Ereignis nicht ins Streckenelement eingebaut werden, sondern es muss dann über die Signalmatrix fahrwegabhängig geschaltet werden. Auch das Betriebszustands-Ereignis muss dann in die Signalmatrix verlegt werden, und muss auch dort vor dem Vorsignal-Ereignis in der Ereignisliste stehen, damit die Aufnahme der Vorsignal-Bremskurve auch für frisch ins ZBS aufgenommene Züge sichergestellt ist. Falls nach Einrichtung einer fahrwegabhängigen Anschaltung das ZBS bei Probefahrten Sprachausgaben "Geschwindigkeit" oder "Zwangsbremsung" von sich gibt, so deutet dies darauf hin dass die fahrwegabhängige Anschaltung nicht korrekt eingerichtet wurde: Dem ZBS fehlen notwendige Vorsignalinformationen, weil in dem angesteuerten Matrixfeld kein ZBS-Vorsignal-Ereignis hinterlegt war.
Freigabegeschwindigkeiten zu Fuß ermitteln
Die Ermittlung der Freigabegeschwindigkeiten unterliegt beim Vorbild einem relativ komplizierten Planungsregelwerk. Als Näherungslösung für Zusi-Zwecke deshalb hier Richtwerte, welcher Abstand zum Gefahrpunkt im besten und schlechtesten Fall zur Verfügung stehen muss:
Freigabegeschwindigkeit | In 40 ‰ Gefälle | In der Ebene | In 40 ‰ Steigung |
---|---|---|---|
40 km/h | 137 m | 98 m | 77 m |
35 km/h | 114 m | 82 m | 64 m |
30 km/h | 93 m | 67 m | 53 m |
25 km/h | 74 m | 53 m | 42 m |
20 km/h | 58 m | 42 m | 33 m |
15 km/h | 43 m | 31 m | 25 m |
10 km/h | 31 m | 22 m | 18 m |