Ebs- und Ezs-Regelbauarten unterscheiden

Aus ZusiWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Die druckbare Version wird nicht mehr unterstützt und kann Darstellungsfehler aufweisen. Bitte aktualisiere deine Browser-Lesezeichen und verwende stattdessen die Standard-Druckfunktion des Browsers.
Re 200-Stützpunkt mit Aluminiumausleger
Re 160-Stützpunkte mit Stahlausleger

Unterscheidung anhand Inbetriebnahme

Die Unterscheidung von Ebs- und Ezs-Regelbauarten mit Stahlauslegern ist in der Regel nur anhand der Inbetriebnahme der betrachteten Oberleitungsanlage möglich. Bis zum Jahr 1970 wurden Oberleitungsanlagen ausschließlich nach Ezs-Zeichnungswerk errichtet, ab dem Jahr 1970 nach Ebs-Zeichnungswerk. Weiterhin finden sich je nach Ausgabe des zur Planung und Ausführung verwendeten Zeichnungswerks einige Detailunterschiede in der Verwendung und Ausführung von Stützpunkten und Bauteilen.

Unterscheidung anhand Erscheinungsbild

In den meisten Fällen kann die Regelbauart anhand des äußeren Erscheinungsbilds einschließlich der Kettenwerke bestimmt werden.

Kettenwerk

Die einfachste Unterscheidungsmöglichkeit stellt neben der Identifizierung der Ausleger mit den jeweiligen spezifischen Bauteilen das verwendete Kettenwerk insbesondere der für die Bauart spezifischen Y-Seile dar. Siehe auch:

Es ist weiterhin zu beachten, dass die Unterscheidung in Ausführungen nach Stahl- oder Aluminiumausleger nur beschränkt anhand des Kettenwerks möglich ist, da z.B. das Längskettenwerk und die Y-Seile der Bauart Re 200 im Ebs- und Ezs-Zeichnungswerk identisch sind und sich bei der Ausführung mit Stahl- oder Aluminiumausleger nicht unterscheidet.

Werkstoff

Stahlausleger wurden mit Stahlrohren, welche am grünen Anstrich erkennbar sind, ausgeführt. Aluminiumausleger werden mit Aluminiumrohren, welche am metallischen Glanz erkennbar sind, projektiert.

Stützrohrneigung

Stahlausleger weisen in der Regel waagerecht verlaufende Stützrohre auf, Aluminiumausleger weisen zur Gleismitte hin geneigte Stützrohre auf:

Angelenkte Stützpunkte: 20 mm/m zur Gleismitte hin steigend
Umgelenkte Stützpunkte: 20 mm/m zur Gleismitte hin fallend

Rohrdurchmesser

Aluminiumausleger weisen aufgrund unterschiedlicher Materialeigenschaften fast durchgehend Rohre mit höherem Durchmesser auf. Stahlausleger erscheinen aufgrund des geringeren Rohrdurchmessers hingegen filigraner.

Unterscheidung anhand von Bauteilen

Schwenkauslegergelenk eines Re 160-Stahlauslegers

Wenn eine Unterscheidung anhand der o.g. Punkte nicht möglich ist, kann die Regelbauart anhand der einzelnen Bauteile zweifelsfrei bestimmt werden.

Mastbefestigung

Stahlausleger wurden mit einem Schwenkauslegergelenk (untere Befestigung) und einer Zugstange (obere Befestigung) am Mast befestigt. In Parallelfeldern und im Gleisbogen wurde die Zugstange durch ein Schwenkauslegergelenk ersetzt. Aluminiumausleger werden mit Gelenkböcken und Drehgelenken am Mast befestigt.

Tragseildrehklemme

Bei Stahlauslegern befindet sich die Tragseildrehklemme am theoretischen Kreuzungspunkt des Spitzen- und Auslegerrohrs. Dagegen wird die Tragseildrehklemme bei Aluminiumauslegern auf das Auslegerrohr, welches ca. 100 mm über den Anklemmpunkt verlängert ist, aufgezogen.

Tragseildrehklemme eines
Re 160-Stahlauslegers
Tragseildrehklemme eines
Re 200-Aluminiumauslegers

Spitzenanker

Stahlausleger werden in der Geraden und im Bogen mit hohem Radius mit einem Seil als Spitzenanker ausgeführt. Aluminiumausleger werden immer mit Spitzenrohren projektiert.

Seitenhalter

Die meisten Regelbauarten verwenden prinzipiell denselben Fahrdraht-Seitenhalter (Leichtbau). Abweichend davon wurden Stahlausleger im Bogen mit kleinem Halbmesser nicht mit Stützrohr und Abzughalter, sondern stattdessen mit einem Seil zur Befestigung des Seitenhalters am Auslegerrohr ausgeführt.